Straelen Helikopter-Rundflug für Kinder aus Gomel

Straelen · Einmal mehr auf Initiative des Straeleners Winfried Claßen machte eine Gruppe aus Gomel Urlaub am Niederrhein. Erholung von den Folgen der Reaktorkatastrophe. Helikopter-Rundflug als Höhepunkt des vielfältigen Programms.

Jetzt stieg in kurzem Abstand ein Hubschrauber am Himmel von Grefrath auf. Das sollte der Höhepunkt beim Aufenthalt der krebskranken Kinder aus der Tschernobyl-Region sein. 14 Tage waren die Kinder am Niederrhein. Winfried Claßen hatte einmal mehr die Reise organisiert. Über Jahre konnte der Straelener ein großes Netzwerk aufbauen, so dass viele der Attraktionen zum Nulltarif angeboten werden konnten. "Es ist ein Geben und Nehmen", berichtet er. Er konnte durch seine Art viele vom Projekt begeistern. "Meine Waffe ist: Ich kann gut reden." Dabei folgt er dem Motto: "Gib mal ein Stück von deinem Glück ab."

So konnte er auch die Straelener Zahnärztin Dorothee Willers überzeugen. Sie stand in den zwei Wochen den Kindern zur Verfügung, wenn sie Probleme mit ihren Zähnen hatten. So lud sie auch in ihre Praxis ein. Dort wurden die Zähne der Kinder kontrolliert und auch besprochen, wie die Zähne richtig gepflegt werden können.

Auch Dietmar Rieß, den Geschäftsführer der "aveo flight academy"-Flugschule, konnte Claßen für sich gewinnen. Er machte es dann möglich, dass alle Kinder die Chance hatten, im Helikopter einen Rundflug über Grefrath zu machen. Das Unternehmen macht öfters solche Rundflüge für benachteiligte Kinder. "Da bietet sich so was an", so Rieß. Auch Fremdkosten werden möglichst vermieden. Seine Verantwortung fasste er zusammen: "Man kann nicht die Welt retten. Aber man kann mithelfen, dass die Welt ein bisschen besser wird."

Die Relevanz der Reise beschrieb die Ärztin Los Natalia von der Kinderkrebsstation in Gomel. Sie arbeitet dort seit 16 Jahren. Die Kinder seien sehr lange krank und deshalb im Krankenhaus. Durch die Chemotherapie haben sie ein schwaches Immunsystem. Dazu komme, dass viele Kinder aus armen Familien kommen. Somit haben die Kinder nicht einmal die Chance, genügend Obst und Gemüse zu essen, um ihr Immunsystem zu unterstützen. Am Ende gehe es aber darum, dass die Kinder möglichst positive Eindrücke mitnehmen. So sei es ein Ziel, dass die Kinder wieder optimistisch in die Zukunft blicken können.

Einen positiven Eindruck haben die Kinder auf jeden Fall bekommen. Strahlend stiegen sie aus dem Helikopter aus. Der Junge Oleg empfand es schlicht als "sehr gut". Er fasste die Reise zusammen: "Jeden Tag gab es was Neues, was ich vorher noch nie gemacht habe."

Claßen resümierte: "Wir konnten elf Kinder glücklich machen. Das Wetter hat mitgespielt. Es gab nur einen Regentag. Ich bin sehr zufrieden. Und die Gäste sind zufrieden abgereist."

Weiterhin appelliert er an Straelener Familien, die genug Platz haben, dass sie Kinder aufnehmen sollen. Denn auch im nächsten Jahr werden wieder kranke Kinder aus der Tschernobyl-Region kommen. Wer Interesse daran hat, ein Kind aufzunehmen, kann sich bei Winfried Claßen unter der Telefonnummer 0170 3686100 oder 02834 333 oder E-Mail Winfried.Classen@web.de melden.

(RP)
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