Kerken Gute Zahlen für Kerkens Gesamtschule

Kerken · Im Sommer 2014 ist die Gesamtschule an den Start gegangen. Mit jedem Schuljahr wächst sie nun sukzessive weiter. Gemeinde und Schulleitung freuen sich über viele Anmeldungen. Auch nächstes Schuljahr drei Eingangsklassen.

Die Schüler Johanna Bendick und Fabian Münz aus der Klasse 6F am Smartboard. Mit dem ist jedes Klassenzimmer der Gesamtschule ausgestattet. Das Interesse an der Schule liegt laut Schulleitung aber nicht nur an der technischen Ausstattung, sondern auch an der guten Zusammenarbeit.

Die Schüler Johanna Bendick und Fabian Münz aus der Klasse 6F am Smartboard. Mit dem ist jedes Klassenzimmer der Gesamtschule ausgestattet. Das Interesse an der Schule liegt laut Schulleitung aber nicht nur an der technischen Ausstattung, sondern auch an der guten Zusammenarbeit.

Foto: Markus van Offern

Die Robert-Jungk-Gesamtschule am Rahmer Kirchweg wächst. In Jahrgangsstufe sechs gibt es in der Dependance in Aldekerk drei Klassen mit insgesamt 86 Kindern, in Jahrgangsstufe fünf sind es 111, die sich auf vier Klassen verteilen. Nach den Sommerferien kommen dann nochmal drei neue Klassen und 81 Schüler dazu. Dabei zieht die Schule auch Kinder aus den umliegenden Kommunen an: Sevelen, Issum, Rheurdt, Geldern, Wachtendonk und Straelen sind mit dabei.

Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking freut sich darüber, wie sich die Schule gemacht hat: "Für die Gemeinde ist das ein Meilenstein, was die schulische Entwicklung angeht. Das ist für uns von großer Bedeutung." 2013 musste die Hauptschule aufgelöst werden, weil die Anmeldezahlen drastisch zurückgegangen waren. Mit der Robert-Jungk-Gesamtschule gibt es weiterhin eine weiterführende Schule in Kerken. Die Gemeinde ging damals aktiv auf die Gesamtschule mit Sitz in Krefeld-Hüls zu und konnte bereits im August 2014 die Zweigstelle der Schule in Kerken eröffnen.

Gemeinde, Schulleitung und die Bezirksregierung in Düsseldorf haben die Dependance damals gewollt, sagt Schulleiterin Regina Lingel-Mosel: "Unser Angebot kann dadurch besser werden, weil die Schule größer ist. Außerdem können wir auch langfristig weiterhin eine gymnasiale Oberstufe anbieten. Und wir können neue Ideen besser ausprobieren als an einer Schule, die es schon seit 28 Jahren gibt." So profitiere auch der Standort in Hüls.

Dass das Interesse an der relativ neuen Gesamtschule auch bei den Eltern so groß ist, liege an der guten Zusammenarbeit zwischen ihnen, Lehrern und der Gemeinde, glaubt die Schulleierin. Lingel-Mosel: "Die Eltern unterstützen uns mit einem Initiativkreis. Hier überlegen wir gemeinsam, wie wir die Schule weiterentwickeln sollen." Dabei geht es um neue Ideen und Möglichkeiten, wie bilingualen Unterricht, einen Tag der offenen Tür, Ausflüge, Ausstattung oder Schulfeste.

Über die Eltern und Gemeinde gibt es außerdem viele Kontakte zu Betrieben in der Region. Ein Mitglied des ATV leitet zum Beispiel eine Handball-AG. Eine Kooperation mit der Volksbank an der Niers ist geplant. Die soll den Kindern Einblicke in die Arbeitsabläufe einer Bank geben, vielleicht ein Schülerpraktikum ermöglichen oder bei einer Projektwoche zum Thema Konsum helfen. "Da geht es dann auch darum, wie man mit seinem Geld umgeht. Es ist einfach was anderes, wenn jemand von der Bank kommt, als wenn wir Lehrer das erzählen", sagt Lehrerin Andrea Cloppenburg. "Wir können uns auch vorstellen, Feuerwehrleute zum Thema Feuerlöschen in den Chemieunterricht einzuladen. Die jetzigen Fünfer besichtigen schon landwirtschaftliche Betriebe und bekommen Einblicke in die Viehzucht."

Oft kommen solche Kontakte über die Eltern der Schüler zustande. Das macht den Unterricht nicht nur abwechslungsreich, sondern passe auch in das Gesamtkonzept der Schule, findet die Schulleiterin: "Es geht darum, auch jüngere Schüler möglichst früh ans Arbeitsleben heranzuführen. Wir nehmen auch beim landesweiten Projekt ,Kein Abschluss ohne Anschluss' teil."

Genauso wichtig ist aber der Umgang mit neuen Medien. Deshalb hat jeder Klassenraum neben der klassischen Schultafel auch ein topmodernes Smartboard. Das dient sozusagen als Multimedia-Tafel mit Touchscreen: Darauf können die Schüler mit einem speziellen Stift schreiben, mit dem Zeigefinger Begriffe und Bilder einander zuordnen, Bilder und Videos aus dem Internet zeigen und auch CDs oder DVDs abspielen.

"Die Kinder wollen das gerne bedienen und nutzen das auch selbstständig für ihre eigenen Präsentationen. Der Vorteil ist, dass man das speichern kann und immer alles in der Klasse hat, ohne extra ein Gerät zu holen", sagt Lehrerin Cloppenburg.

Für die kommenden Jahre wünscht sich Schulleiterin Lingel-Mosel, dass die gute Entwicklung so anhält: "Wir dürfen uns aber natürlich nicht auf unserem Erfolg ausruhen."

(RP)
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