Geldern Gute Stimmung beim "Geldernsein"
Geldern · Die vierte Auflage des Festivals endlich mal vom Wetter begünstigt. Harte Töne am Freitagabend. "Kapelle Petra" räumt am Samstag am Holländer See richtig ab. Energiegeladene Bühnenshows selbst in der Mittagshitze.
"Sonnenschein statt Schlammwiese" - mit diesem Versprechen eröffnete Gerd Lange am Freitag das vierte "Geldernsein"-Festival am Holländer See. Der Wettergott schien den Geldernern endlich wohlgesonnen zu sein. Außerdem blickten die Organisatoren auf eine erfolgreiche Vorbereitungs- und Vorverkaufsphase zurück. Drei Tagen mit guter Musik, netten Menschen und großartiger Stimmung stand nichts mehr im Wege.
Bereits zum Auftakt wurden die Festivalbesucher von den harten Gitarren und dem rockigen Sound der Bands sprichwörtlich "weggeföhnt". Das Kölner Trio "Spring Up Fall Down" lockte mit seiner Musik mehr und mehr Leute vor die Bühne. Auch der weitere Abend lud zu einer gepflegten Runde Headbanging ein, stand der erste Abend mit Bands wie "Mad Sox" oder "Elvellon" doch ganz im Zeichen des Hardrock. Dass die Organisatoren flexibel sind, bewiesen sie: Da die Hamburger Band "Narcolaptic" absagen musste, holte das Team um Roger Bruns und Gudrun Dusetti kurzerhand "Ulysseus Grand" nach Geldern, die beim diesjährigen Starpac Easy Bandcontest den vierten Platz belegt hatten.
So energiegeladen, wie der Freitag endete, begann der Samstag. Gerade von einer erfolgreichen "Beinahe-Welttournee" zurückgekehrt, trotzten "Silence Goodbye" und "Give Us Animal Names" der gnadenlosen Mittagshitze und sorgten beim Publikum für gute Stimmung. Während der Auftritte wurde sogar vor der Bühne an die unerschrockenen Fans sicherheitshalber Sonnencreme verteilt. Urlaubsstimmung brachten "Roomers", deren grooviger Musikstil Strandparty-Atmosphäre verbreitete. "Venterra" und "Shellycoat" machten das Nachmittagsprogramm perfekt, bevor am frühen Abend die wohl "bekloppteste Kapelle Deutschlands", so Langes Ankündigung, am Holländer See begrüßt werden durfte. Und er sollte recht behalten. Eine Stunde lang hielten die vier Westfalen von "Kapelle Petra" das gut gefüllte Festivalgelände mit Liedern wie "Gazelle trainiert für Olympia" oder dem bekannten Geburtstagssong inklusive einer Polonaise über den Platz in Atem. Ihre Botschaft "Geht mehr auf Konzerte!" hatten sich vor allem zwei Besucher zu Herzen genommen: Daniel Kohlen und Tobias Breuer, beide 26, aus Jülich, bezeichnen sich stolz als "Kapellejugend" und reisten der Band nach Geldern nach. Mit 15 Kapelle-Petra-Konzerten im Jahr sind sie echte Experten und fanden viel Lob für "Geldern sein" Publikum. "Die Leute hier haben sich sofort begeistern lassen", so Kohlen, "die ganze vordere Reihe hat sich Konfetti von uns mitgenommen." Einen schwierigen Sprung musste Marius Tilly mit seiner Band schaffen, dessen rockig-düstere Musik mit Ausflügen ins Psychodelische der absolute Gegensatz zum vorherigen Programm war. Zum Abschluss des Samstags wurde es mit den bayrischen "Mr. Serious And The Groove Monkeys" noch mal laut.
Am Sonntag entführten "Barbers Clerk" das Publikum mit ihrem Irish Country Folk auf die Grüne Insel, "Neufundland" brachten den Punk mit, und "Banda Senderos" bildeten einen gebührenden Abschluss.