Geldern Grundwasser mit Nitrat belastet

Geldern · Der Verein VSR-Gewässerschutz hat Brunnenwasser aus der Region getestet.

 Wasserproben aus der Region wurden untersucht.

Wasserproben aus der Region wurden untersucht.

Foto: pixabay

Viel zu hohe Nitratwerte hat der Verein VSR-Gewässerschutz aus Geldern bei den Grundwasserproben festgestellt, die beim Labormobil abgegeben wurden. In über zwei Drittel der untersuchten Proben lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter.

Insgesamt 39 Wasserproben aus privat genutzten Brunnen im Raum Goch nahmen Lina Remme, Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst, und Projektleiter Harald Gülzow für die Untersuchung entgegen. "Die Landesregierung in Düsseldorf muss in dieser Region dringend zusätzliche Maßnahmen zur Verringerung der Belastung aus der Landwirtschaft - wie in der novellierten Düngeverordnung vorgesehen - verankern", so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

Weitere mit Nitraten stark verschmutzte Brunnen stellten die Umweltschützer unter anderem in Altkalkar mit 141 Milligramm pro Liter (mg/l), in Keppeln mit 71 mg/l, in Pfalzdorf mit 146 mg/l, in Nierswalde mit 132 mg/l, in Asperden mit 75 mg/l, in Hassum mit 104 mg/l und in Hommersum mit 76 mg/l fest. Zum Trinken ist dieses Wasser nicht mehr geeignet. Es darf auch nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt werden: Es könnte zur Massenvermehrung von Algen kommen, das wiederum würde zum Fischsterben führen. Beim Bewässern von Pflanzen muss man beim Düngen darauf achten, dass weniger Nitrat zugeführt wird.

Bürger, die wissen möchten, ob sie auch von der hohen Nitratbelastung betroffen sind, können dem Verein ab Mai wieder eine Wasserprobe zusenden. Informationen dazu gibt es auf www.vsr-gewässerschutz.de oder per E-Mail an brunnen@vsr-gewaesserschutz.de

Bereits im August hatte auch der Niersverband über die Nitratwerte geklagt. Bei der Vorstellung des Gewässergüteberichts hatte Vorstand Dietmar Schitthelm gesagt, der Stickstoffgehalt in der Niers ab Mönchengladbach flussabwärts bis zur niederländischen Grenze sei zu hoch. Wilfried Manheller vom Niersverband ergänzte: "Aber nur ein Viertel davon kommt aus den Kläranlagen. Die große Mehrheit stammt aus dem Nitratgehalt im Grundwasser."

(RP)
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