Geldern Gelderns Politiker stimmen Deponie-Konzept zu

Geldern · Die Gelderner Politik hat das Rahmenkonzept für die Deponie in Pont abgesegnet, gegen die Stimmen der Grünen und der Fraktion "Unabhängige Linke".

Bernd Bianchi (Grüne) griff das Gefühl der Bürger auf, die sich gegen eine jegliche Erweiterung der Deponie wehren. Man habe ihnen versprochen, dass irgendwann mal Schluss sei mit der Deponie. Stattdessen wolle die Betreiberin, die Kreis Klever Abfallwirtschaft, immer mehr. Er forderte, "dass vertraglich gesichert wird, dass die Renaturierung der Niers dort stattfindet". Man wolle eine "ökologische Rückführung des Geländes". Bianchi teilte auch den Argwohn der Deponie-Gegner, die konzipierte Straße sei ein Signal für weitergehende Pläne: "Wieso sollte so eine große und teure Straße geplant werden, wenn sie irgendwann sowieso nicht mehr gebraucht wird?"

SPD und CDU geißelten die Deponie als Fehler der Vergangenheit, sahen das Rahmenkonzept aber nun als beste mögliche Lösung. "Der Satz, wir geben die Deponie der Natur zurück - das ist eine Verschleierung. Das ist nicht lauter", wandte sich Jörg Grahl (SPD) an Bianchi. Eine echte Renaturierung sei finanziell nicht zu stemmen. "Der eigentliche Skandal liegt darin, dass man die Leute, die das mal geplant haben, heute nicht mal mehr an den Ohren ziehen kann", so Grahl. Jetzt gelte es, das ökonomisch und ökologisch Sinnigste zu machen, und da sei das vorliegende Konzept ein guter Mittelweg.

Ivan Toskov (FDP) wollte das Ganze etwas unaufgeregter sehen. Seine Botschaft: Jetzt müsse halt getan werden, was nötig sei, aber die Anklage an die Sünder der Vergangenheit wollte er nicht einfach stehenlassen. Kommende Generationen müssten schließlich auch mit dem Müll der heutigen umgehen, "was wir wahrscheinlich auch nicht richtig machen", gab er zu bedenken.

Egbert Schimke (CDU) wollte die prinzipielle Zustimmung der Christdemokraten nicht als bedingungslos verstanden wissen. Auf die Belange der Umwelt und der Bürger sei Rücksicht zu nehmen.

(szf)
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