Geldern Diskussion über den neuen Stadtprinzen

Geldern · Nicht bei allen kam gut an, dass es jetzt einen Prinzen für ganz Geldern gibt. Das war bei der Proklamation der Tollität am Samstag in Veert zu spüren. Gerd II. (Lange) regiert die Narren bis Aschermittwoch.

 Mit Energie in die neue Session: Veerts Karnevalspräsident Hans Kubon (l.) und Prinz Gerd II. (Lange).

Mit Energie in die neue Session: Veerts Karnevalspräsident Hans Kubon (l.) und Prinz Gerd II. (Lange).

Foto: Seybert

Einige Neuerungen gab es beim Startschuss für die Session in Veert, der Prinzenproklamation des Vereins zur Förderung des Veerter Karnevals (VVK). Denn erstmals in der Geschichte des Veerter Karnevals kommt der Prinz nicht aus der Ortschaft.

Das Geheimnis wurde gelüftet, nachdem Prinzessin Hanneke I. (Hellmann) ihren Abschied genommen und der VVK-Vorstand die Bühne verlassen hatte. Der neue Prinz marschierte mit seiner Garde ein: Gerd II. (Lange) und seine Musketiere (Robert Terlinden, Jürgen Baller, Jochen Lichte, Theo Schroers, Franz Georg Reinemann, Rolf Aal und Jürgen "Männlein" Giesen) regieren nun die Veerter Narren bis Aschermittwoch. Lange hat sogar ein eigenes Lied dafür komponiert.

VVK-Präsident Hans Kubon titulierte ihn als "unser Stadtprinz". Wie berichtet, schwebt den Veerter Karnevalisten ein närrischer Regent für die Gelderner Region vor. Der Veerter Prinz soll Botschafter für diese Idee sein.

Doch einige Veerter Bürger kamen an diesem Abend nicht mehr so recht in Feierlaune. Das Vereinslokal leerte sich merklich, und die Gäste, die blieben, diskutierten angeregt über den neuen "Stadtprinzen". Und wie fühlt sich der Prinz so: "Einerseits ist es eine neue Erfahrung, wenngleich auch mit 40 Jahren Lehrzeit. Hier geht es auch um die Aufgabe, sich zu öffnen. Das ist die Zukunft. Denn manche Vereine haben echt Probleme, einen Prinzen aufzustellen. Jedes Jahr ist eine andere Ortschaft dran."

Doch es gab noch mehr Premieren in Veert. Die Orden sind erstmalig einem Veerter Bürger gewidmet: Manni Engels, der für die alt eingesessenen Veerter noch mit seiner Tankstelle in Erinnerung ist. Er hat stets ein offenes Ohr für seine Mitmenschen und hilft, wo er kann. Auch und gerade beim Karnevalfeiern darf Manni nicht fehlen. Auch ein neuer, eigener Schnaps "Pferdekuss" wurde eingeführt und floss reichlich durch die Kehlen.

Beim bunten Rahmenprogramm mit vielen Ehrengästen machte die "Minigarde" den Anfang. Die jüngste Garde verzückte den vollen Saal in der Gaststätte "Alte Veert". Die Trainerinnen Svenja Dürholz und Jessica Koppers lotsten ihre Schützlinge gekonnt über die enge Bühne und nahmen voller Stolz ihren Orden entgegen. Als Präsident Kubon Bürgermeister Sven Kaiser erblickte, wurde der Veerter mit großem Applaus begrüßt.

Die "Gardesternchen" eroberten im Matrosenlook und mit einer tollen Choreografie die Bühne. Dass die Sternchen vielleicht bald zu Sternen werden, verdanken sie den drei tollen Trainerinnen Tamara Matenaer, Anja Elsinghorst und Janine Susen. Nach den Sternchen kamen die Prinzen, und zwar Prinz Norbert I. aus Hartefeld, Prinzessin Andrea I. aus Kapellen und Kinderkarnevals-Prinz Lukas I. aus Geldern sowie Prinzessin Angelika aus Achterhoek.

Um die Zeit bis zur Proklamation zu verkürzen, kam die nächste Tanzgarde auf die Bühne. Als gutes Vorzeichen für die Session betraten die hübschen Damen der "TSG No Limit" die Bühne. Sie hatten keine Probleme, aus dem Sprung heraus einen Spagat hinzulegen. Trainerin Nadine Kersten war an diesem Abend gleichzeitig Co-Moderatorin und hatte somit kaum Zeit zum Verschnaufen. Denn es wurden im Anschluss direkt die Orden an den erweiterten Vorstand und den Festausschuss des VVK verliehen. Die Schlagzahl erhöhte sich merklich, die nächste Gruppe stand schon in den Startlöchern. Die Formation "New Generation" beeindruckte mit einer temporeichen und schönen Darbietung. Trainerin Claudia Vervoorst hat ihre "Mädels" sehr gut auf die fünfte Jahreszeit vorbereitet.

(sina)
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