Geldern Bürgermeister Janssen erneut unter Beschuss

Geldern · Der Bürgermeister von Geldern, Ulrich Janssen (CDU), wird im Wahlkampf scharf angegriffen. CDU, SPD, Grüne, Linke und Piraten werfen dem Verwaltungschef vor, er nutze städtische Einrichtungen für seine persönliche Wahlwerbung.

 Janssen war bereits im Februar wegen einer Online-Abstimmung über ein Bauprojekt in die Schlagzeilen geraten.

Janssen war bereits im Februar wegen einer Online-Abstimmung über ein Bauprojekt in die Schlagzeilen geraten.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Sie prangt auf Bussen, die im Auftrag der Stadt im Linienverkehr unterwegs sind. Außerdem wurde an einer Immobilie, die sich in öffentlichem Besitz befindet, ein großes Banner mit Janssen-Werbung gespannt.

Janssen war im Februar wegen einer Online-Abstimmung über ein Bauprojekt in die Schlagzeilen geraten. Damals waren von seinem Facebook-Account aus über 200 Stimmen für das Konzept eines einzelnen Investors abgegeben worden. Während Janssen bestritt, davon Kenntnis gehabt zu haben, ließ die Gelderner CDU ihn als Kandidaten für die Bürgermeisterwahl fallen. Er stellte sich daraufhin "aus dem Amt" erneut auf - ohne Unterstützung der CDU, die einen anderen Kandidaten ins Rennen schickt.

Ulrich Janssen weist jede Kritik an seiner Wahlwerbung zurück. Die Busse gehörten einem Unternehmer. Die Stadt habe keinen Grund, die Nutzung zu verbieten. "Ich werbe für das, was für diese Stadt am wichtigsten ist: eine Wahl und einen Bewerber", so Janssen. Das kritisierte Banner habe der Wirt, der in der fraglichen Immobilie eine Gaststätte betreibt, aus eigenem Antrieb bei ihm angefragt und aufgehängt.

Unterdessen gibt es auch Beschwerden über die Gelderner Wahlzettel. Auf diesen wird Ulrich Janssen zwei Mal als "Bürgermeister" bezeichnet. Kritiker sehen darin eine unzulässige Hervorhebung. Außerdem ist der Rufname einer Kandidatin auf dem Wahlzettel in der Zeile verrutscht. Der Kreis prüft derzeit die Angelegenheit.

(RP)
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