Wachtendonk "Freifunk" breitet sich in Wachtendonk aus

Wachtendonk · Die Gemeinde hat neun sogenannte "Hot Spots" für den Einstieg in das Internet eingerichtet. Es sollen mehr hinzukommen, unter anderem in Geschäften. Auch Privatleute können sich im Rathaus melden.

 Michael Pauels (rechts) und Udo Rosenkranz erläutern die Neuigkeiten zum Thema Freifunk in Wachtendonk.

Michael Pauels (rechts) und Udo Rosenkranz erläutern die Neuigkeiten zum Thema Freifunk in Wachtendonk.

Foto: gerhard seybert

Unterwegs sein und mit seinem Smartphone und Laptop im Internet surfen - das ist in Wachtendonk an immer mehr Stellen möglich. Die Gemeindeverwaltung unterstützt die "Freifunk"-Initiative, die unter anderem in der Nachbarstadt Straelen seit einiger Zeit aktiv ist. Jetzt sind in der Niersgemeinde mittlerweile neun sogenannte "Hot Spots" für den Einstieg in das kabellose Internet, das W-Lan, eingerichtet.

"Auf dem Wohnmobilstellplatz sind wir bereits seit dem vergangenen Jahr in Sachen W-Lan-Ausstattung unterwegs", beschreibt Bürgermeister Udo Rosenkranz den Start Wachtendonks bei diesem Thema. Mittlerweile ist nicht nur dieser Stellplatz entsprechend ausgerüstet. Hinzu gekommen sind im Rathaus einige Bereiche, das Haus Püllen, der Ratssaal im Bürgerhaus "Altes Kloster", der Raum Vieter im Bürgerhaus, das Jugendheim "Old School", der Jugendtreff in Wankum, das Naturbad Wachtendonk sowie der Sportpark am Laerheider Weg. Jeden dieser "Hot Spots" will die Gemeinde bald mit einem "Free WiFi"-Aufkleber kennzeichnen. In einem Umkreis von etwa 100 Metern soll der Internet-Einstieg dort jeweils möglich sein, erklärte Michael Pauels, der EDV-Leiter im Wachtendonker Rathaus.

Nach seinen Angaben zweigt jeder der Router zehn Prozent der Anschluss-Kapazität für das eigene "Freifunk"-Netz mit eigener IP-Adresse ab und wählt sich in Bochum in die Zentrale von "Freifunk" ein. Die Haftungsfrage ist laut Pauels auch geklärt. "Der ,Freifunk'-Verein hat den Status eines Internet Service Providers, ähnlich wie die Telekom, und kann von daher nicht mehr verklagt werden bei einem Missbrauch des Internets", weist er zum Beispiel auf das Problem des Urheberrechts beim Herunterladen von Filmen und Musik hin.

Die Gemeinde betreibt den "Freifunk" in Eigenregie. Die Verwaltung konfiguriert den Router, für den der Abnehmer einmalig 20 bis 25 Euro zahlen muss, und liefert ihn aus. Diese Router können laut Pauels jeweils acht bis zehn Nutzer gleichzeitig verwalten. "Das ist gedacht zum Beispiel für Touristen, die schnelle Informationen über Wachtendonk wünschen." Fürs Herunterladen von Musik etwa sind die Geräte allerdings zu schwach.

Sponsoren und Spender subventionieren das Netz, das die Gemeinde ausbauen möchte. Rosenkranz kündigte an, dass die Werbegemeinschaft ihre Mitglieder anschreibt, ob nicht auch die Geschäftsleute einen "Freifunk"-Router aufstellen wollen. Pauels: "Mein Traum wäre eine Zone rund um den Friedensplatz." Hellauf begeisterte Nutzer von "Freifunk" sind die Asylbewerber, die im Jugendheim "Old School" untergebracht sind. Da das System auch Telefonieren ermöglicht, haben sie Kontakt zu ihren Angehörigen in der fernen Heimat.

An dem "Freifunk"-Netz dürfen sich alle Interessenten beteiligen, auch Privatleute. Wer mehr Informationen benötigt, kann sich an Michael Pauels im Wachtendonker Rathaus wenden unter Telefon 02836 915519 oder per E-Mail an edv@wachtendonk.de.

(RP)
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