Geldern Flamingo auf Abwegen: Eine Sichtung auch in Walbeck

Geldern · Wer exotische Tiere sehen möchte, fährt normalerweise in den Zoo. Was da Anfang der Woche auf einem Stoppelfeld an der Walbecker Massstraße stand, würde man auch eher dort erwarten. Umringt von einigen Wildgänsen, war da ein Flamingo unterwegs. Ein Hingucker mit seiner charakteristischen Körperform, dem gefärbten Gefieder, langen Beinen, klobigem Schnabel.

 In den nahen Maasduinen wurde dieser Flamingo gesichtet. Er oder ein Artgenosse hat womöglich auch in Walbeck Station gemacht .

In den nahen Maasduinen wurde dieser Flamingo gesichtet. Er oder ein Artgenosse hat womöglich auch in Walbeck Station gemacht .

Foto: Klaus Schopmans

Eigentlich vermutet man ja, dass die fünf Arten dieser Vogelfamilie nur Bewohner tropischer Klimazonen wie den ostafrikanischen Salzseen, in Südeuropa oder den Karibik-Inseln sein können. Wie kann so ein Vogel direkt neben einem Spargelfeld in Walbeck landen?

Doch so ein ganz seltener Vogel ist der Flamingo in Deutschland nicht. Im Zwillbrocker Venn, einem Naturschutzgebiet an der Grenze zu den Niederlagen bei Vreden, gibt es seit 1982 die einzige deutsche Kolonie freilebender Flamingos. Ob die Vögel, die nun schon mehrfach im benachbarten Naturschutzgebiet "Maasduinen" gesichtet wurden, von dort stammen, ist nicht bekannt. Fraglich ist auch, ob sich die Tiere in diesem Naturschutzgebiet ansiedeln werden oder ob es nur, wie in diesem Jahr, vereinzelte Sichtungen gibt.

Ein Weg über die Grenze lohnt sich auf jeden Fall, mit etwas Glück kann mal als Spaziergänger oder Radfahrer diese hier noch seltenen Tiere beobachten. Ob sich der Flamingo noch einmal nach Walbeck verirrt, ist fraglich, denn zur Nahrungsaufnahme brauchen die Tiere flache Gewässer, wo sie mit ihren gebogenen Schnäbel Plankton aus dem Wasser filtern. Davon gibt es nicht viel in Walbeck, und Flamingodorf Walbeck hört sich dann auch sehr exotisch an. Da bleibt man lieber beim Spargel.

(ksch)
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