Geldern Faelend: Übernatürlich unterhaltsam

Geldern · Mit über 20 Liedern und drei Song-Premieren begeisterten die Musik-Elben im Wasserturm. Der war auch bis zum Platzen gefüllt, da mehr Besucher kamen, als erwartet. Fans aus den Niederlanden und dem Ruhrgebiet waren vor Ort.

 Im Erdgeschoss des Wasserturms ließen sich die Besucher von der Klangvielfalt der Band "Faelend" gefangen nehmen.

Im Erdgeschoss des Wasserturms ließen sich die Besucher von der Klangvielfalt der Band "Faelend" gefangen nehmen.

Foto: Gerhard Seybert

Das gesamte Erdgeschoss des Wasserturms war voll belegt. Überall standen Menschen und lugten um die Ecke, um einen Blick auf die Performance von "Faelend" werfen zu können. Die Gruppe waren nämlich am Mittwoch vor Ort, "da wir uns mit dem Konzert für die tolle Unterstützung durch die Eheleute Busch und den KUHnst Turm Verein bedanken wollen", erklärte Monika Stienen, die zusammen mit ihrem Bruder Frank und dem japanisch-amerikanischen Gitarrenvirtuosen Ben Paderna zu den Gründungsmitgliedern gehört. Doch an diesem Abend hatten sie noch einen Chor sowie weitere Bandverstärkung und Sängerin Sarah Zimmer aus Pont mit dabei. Eigentlich sollte diese auch tanzen, doch das gedrängte, aber heimelige Ambiente ließ dies nicht zu.

Die Besucher schwelgten versunken in den atmosphärischen Klängen der "Tolkien"-Band. Deren facettenreiches Klangspektakel hatte weit mehr zu bieten, als nur typische "Herr der Ringe"-Elemente und Passagen in elbischer Sprache. Die fein strukturierten Songs und akustischen Arbeiten wechselten spielend leicht von zurückhaltenden, traumähnlichen Ansätzen hin zu einem flotten Pop-Rock-Stil und anschließend wieder zu düsteren Momenten. Gut 20 Stücke präsentierte "Faelend" in zwei Programmblöcken.

Neben einigen bekannten Songs, hatte die vielseitige Truppe auch drei komplett neue Arbeiten mitgebracht, die im Wasserturm ihre öffentliche Premiere feierten. "Mesmerized" machte den Anfang und dann gab es "Gold" zu hören. Es war das erste Werk, bei dem "Faelend" Deutsch sang. Dabei wurden immer wieder Sequenzen in elbischer Sprache eingemischt. Apropos: Ein regelrechter Motto-Song für den Abend war "Lasse-Lanta", was in der Sprache von Tolkiens spitzohrigen Fantasywesen "fallende Blätter", oder "Herbst" bedeutet.

"Wir fanden es passend, denn die Jahreszeit ist eine ganz besondere", verriet Monika Stienen. "Hierzulande kennt man Allerheiligen und Halloween, aber heute, am 1. November, ist auch 'Samhain', ein Fest, das jahrhundertelang in Europa gefeiert wurde. Es soll jener Tag sein, in der das Tor zwischen den Welten durchlässig ist und in der am meistens übernatürliches geschieht. Das fanden wir ganz passend als Hintergrund für unser Konzert."

Bis in die Abendstunden war so der Wasserturm erfüllt von einer ganz besonderen Atmosphäre. Bereits nach wenigen Songs sangen viele der Anwesenden Teile der Stücke mit und die herzlichen Zwischen-Moderationen der Band offenbarten manche emotionale Herkunftsgeschichten der Stücke. Auch nach der Vorstellung nahm sich "Faelend", wie so oft, Zeit für seine Fans.

"Wir waren überrascht und sehr glücklich, wie viele Leute gekommen waren", meinte Ben Paderna und Monika Stienen fügte hinzu, "dass der Abend einfach richtig super gelaufen ist. Das war alles so hautnah, so gemütlich."

(cnk)
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