Geldern Erste Spur im Fall der vergifteten Tiere

Geldern · Ein 44-jähriger Gelderner hat die Polizei möglicherweise auf die Spur des Tier-Vergifters geführt, der seit der vergangenen Woche Hundebesitzer in Angst versetzt.

 Vielen Hundehaltern ist es offenbar egal, wie es ihren Tieren geht.

Vielen Hundehaltern ist es offenbar egal, wie es ihren Tieren geht.

Foto: AP, AP

Der Zeuge hatte am Sonntagmorgen seinen Hund ausgeführt und an der Kolping- beziehungsweise Karl-Arnold-Straße im Gebüsch mehrere Meisenknödel und Schinkenmett entdeckt. Da er von den vergifteten Tieren in Pont und Kevelaer gehört hatte, informierte der Mann die Polizei, die die möglichen Giftköder sicherstellte.

Ob es sich dabei tatsächlich um vergiftete Meisenknödel handele, müssten weitere Untersuchungen zeigen, erklärte die Polizei gestern. Vorerst bittet sie alle Hundebesitzer weiter um Vorsicht. Die Tiere sollten auf keinen Fall frei laufen, sondern immer an der Hundeleine bleiben.

Während der Fund des Gelderners bei den Hundebesitzern die vorsichtige Hoffnung weckt, dass der Täter gefasst oder wenigstens von weiteren Taten abgeschreckt wird, gibt es wenig gute Nachrichten von der Colliehündin Andra aus Pont. Ihre Besitzer müssen nach wie vor befürchten, dass das Tier erblindet. "Die Ärzte haben uns gesagt, dass ein Augenbluten auftreten und Andra dadurch ihr Augenlicht verlieren könnte", sagte Besitzerin Evelyn Steinlein.

Die dreieinhalb Jahre alte Andra war in der vergangenen Woche nach einem Spaziergang mit großen Schmerzen zusammengebrochen. Die Ärzte in der Duisburger Tierklinik hatten sie mit Spitzen und Infusionen am Leben gehalten, schwerwiegende Gesundheitsfolgen aber nicht ausschließen können.

Das Veterinäramt des Kreises Kleve war bislang von den Ordnungsämtern nicht von den Vorfällen unterrichtet worden, erklärte Kreis-Sprecherin Elke Sanders gestern. Die Behörde werde nun jedoch nachhaken.

Weitere Taten im Süden?

Ermittlungen stellt die Polizei derzeit auch in Süchteln an. Dort hatte eine Familie am Wochenende tote Tauben, Krähen und Raben im und am Wasser entdeckt. Genauere Untersuchungen von verendeten Tieren konnte das Kreisveterinäramt bisher allerdings nicht vornehmen. Zwar hatte das Ordnungsamt Grefrath der Behörde mehrere Kadaver zukommen lassen, doch nach Aussage der Ärzte war der Verwesungszustand bereits zu weit fortgeschritten, um eindeutige Aussagen machen zu können. Tatsache ist, dass die zuständigen Ordnungsämter keine Auftrag erteilt haben, im Bereich der Niers Rattengift auszulegen. Das bestätigte Christine Karneth, Leiterin der Rechts- und Ordnungsverwaltung in der Kreisstadt Viersen auf Anfrage der Rheinischen Post.

(RP)
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