Geldern Eingeladen vom Verein Amani-Kinderdorf: Gäste aus Tansania lernen Deutschland kennen

Geldern · GELDERN Nachdem Paul-Josef Lohmann beim Bau der Amani-Kinderdörfer in Tansania geholfen hatte, waren nun zwei Tansanier zu Besuch in seiner Firma. Aziz Mwalongo hat sich im Laufe der Jahre ein kleines Bauunternehmen aufgebaut, Mashaka Luhamba ist Bauamtsleiter bei der Stadt Iringa.

GELDERN Nachdem Paul-Josef Lohmann beim Bau der Amani-Kinderdörfer in Tansania geholfen hatte, waren nun zwei Tansanier zu Besuch in seiner Firma. Aziz Mwalongo hat sich im Laufe der Jahre ein kleines Bauunternehmen aufgebaut, Mashaka Luhamba ist Bauamtsleiter bei der Stadt Iringa.

Der Vorstand des Vereins Amani-Kinderdorf hatte ein umfangreiches Besuchsprogramm für die beiden vorbereitet. Vereinsvorsitzender Matthias Schmidt: "Wir wollen uns bei den beiden für die gute Zusammenarbeit bedanken. Sie gehören zu den Menschen, die unsere Projekte vor Ort umsetzen. Und außerdem möchten wir ihnen erklären, wie wir hier ticken und warum die Deutschen manchmal mit Ideen und Plänen kommen, die die Tansanier für verrückt halten." Geldern, Bremen und natürlich Berlin standen auf dem Programm. Beim Berufskolleg angehenden Dachdeckern über die Schulter schauen, das Klärwerk, Müllentsorgung, Baustellen und Firmen besichtigen, mit Schüler über Tansania reden, hier Land und Leute kennen lernen und in Berlin politische Themen erörtern, die Moschee in Duisburg besuchen und einen Abstecher in die Niederlande machen. Für die beiden Gäste waren es spannende Eindrücke, für die Gastgeber war es interessant, mal durch ihre Brille zu schauen. "Warum stöhnen alle über die Hitze, ihr habt Euch doch gerade noch über die Kälte beschwert?", wunderten sie sich. Und:"Bei Euch ist alles so groß!" Sie staunten über die großen Betriebe und die technische Ausstattung. Ihnen Schattenseiten der Gesellschaft zu zeigen sei schwer, was nach dem Empfinden der Deutschen Problemviertel seien, sei für tansanische Verhältnisse noch ganz in Ordnung. Nachdenklich stimmt die Besucher aber, dass viele allein leben, wenige Leute auf den Straßen sind, kaum Kinder draußen spielen, "only robots" bei Mercedes und vor allem: Mais, Hauptnahrungsmittel in Tansania, für Biogasanlagen. Die beiden fliegen voller Eindrücke wieder nach Tansania. Luhamba: "Meine Großeltern haben mir ein sehr negatives Bild von den Deutschen vermittelt. Die Herzlichkeit, die Freundlichkeit und Offenheit, mit der man uns überall begegnete, haben mich sehr berührt und meine Vorstellung von den Deutschen hat sich komplett verändert." Der Verein sucht Menschen mit handwerklichen Fähigkeiten und Kenntnissen in der Landwirtschaft, die in Tansania sehr gefragt sind. Wer sich da einbringen möchte, kann sich beim Vorstand des Vereins melden.

Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.amani-kinderdorf.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort