Ein schönes Ende für einen schönen Baum Eine Tanne aus Straelen für Straelen

Straelen · Die Familie Höver aus Hetzert hat in diesem Jahr den Weihnachtsbaum für den Marktplatz spendiert. Die Nordmanntanne überstand sogar den Orkan "Kyrill". Ales Dankeschön gab es einen Frühstückskorb.

 Joachim und Andrea Höver freuen sich über ihren Baum auf dem Straelener Markt zusammen mit den Kindern Daniela, Patrick und Christiane sowie dem zehnjährigen Enkel Max.

Joachim und Andrea Höver freuen sich über ihren Baum auf dem Straelener Markt zusammen mit den Kindern Daniela, Patrick und Christiane sowie dem zehnjährigen Enkel Max.

Foto: Thomas Binn

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute steht so nah? Auf der Suche nach einem besonders schönen Weihnachtsbaum für ihren Marktplatz verschlug es die Straelener des Öfteren bis hinunter in die Eifel, wo eine Konifere geschlagen und mit nicht geringem Aufwand ins Zentrum der Blumenstadt transportiert werden musste. Der Baum in diesem Jahr ist wunderhübsch, darin sind sich alle einig. Und das Beste: Er stammt aus Straelen, nur ein paar hundert Meter vom Marktplatz entfernt.

Er stand zuvor mehr als 20 Jahre lang bei der Familie Höver in Hetzert. "Diese Nordmanntanne war der zweite Weihnachtsbaum, den wir gesetzt haben", erinnert sich Joachim Höver, seines Zeichens Gärtner und ebenso wie der Rest der Familie ein erklärter Gegner von Plastikbäumen zum Fest. Stets kaufen die Hövers einen Tannenbaum mit Wurzeln, um ihn nach den Feiertagen draußen vor ihrem Haus, das sie seit Juni 1994 bewohnen, einzupflanzen. So entstand mit der Zeit eine ansehnliche Nadelbaum-Schar, bis Orkan "Kyrill" im Januar 2007 über Deutschland wütete und auch bei den Hövers einige Exemplare umknickte.

Nicht jedoch die Nordmanntanne, die heranwuchs und es schließlich auf einen mächtigen Stamm und auf die stolze Höhe von rund zwölf Metern brachte. Als das Gehölz einem Garagenbau etwas im Weg stand, wurden unten einige Äste gekappt. "Aber der Baum hat eine so schöne Spitze, der durfte nicht weg", beschreibt Höver seine Gefühle beim Anblick des Baumes.

Dessen schöner Wuchs fiel auch dem Bauhofleiter auf, als sein Trupp in der Nähe Pflasterarbeiten durchführte. Seiner Anfrage, ob der Baum denn nichts für den Marktplatz wäre, kam die Familie nach. "So haben die Straelener wenigstens Freude an unserem Baum", erklärt Hövers Frau Andrea.

Eines schönen Tages um 8.30 Uhr rückte der Baubetriebshof mit Säge, Kran und Tieflader an. Die Männer brauchten nicht lange. Nach einer Stunde lag der Baum auf dem Lkw und rollte Richtung Stadtkern. Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes wurden die Hövers eingeladen und bekamen einen Frühstückskorb als Dankeschön.

Von manchen Leuten seien sie schon darauf angesprochen worden, wie wunderbar der Baum aussehe, erzählt Andrea Höver. "Dass das so wunderschön ist, macht schon stolz." Und dass er zu Weihnachten das Herz Straelens ziere, "das ist ein schönes Ende für unseren Baum".

(RP)
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