Ein Zaun löst die Probleme nicht

Diesen Spazierweg zu sperren, ist im Wortsinn keine Lösung: So etwas hilft einfach nicht gegen das eigentliche Problem. Und dass die Anwohner dafür dankbar sind, ist verständlich, aber kurzsichtig.

Die Szene wird sich wohl irgendwo einen neuen Platz suchen. Vielleicht ist das sogar schon passiert; vielleicht wundern sich irgendwo bereits Nachbarn über nächtlichen Radau. Und dann? Wird der nächste Weg gesperrt? Vertreibt man zwielichtige Gestalten von einer Ecke zur nächsten, in der sich dann neue "Angsträume" bilden? Zudem wird der Pfad hinter Kaufland irgendwann wieder freigegeben. Und zwar, bevor er umgestaltet wird. Wie lange wird es dann dauern, bis der alte Missstand wieder da ist?

Nicht zuletzt werden die Bürger getäuscht. Dieser Weg ist nicht "unsicher". Allenfalls, und das wäre sehr um die Ecke gedacht, durch die Leute, die sich da tummeln.

Natürlich ist den Nachbarn nicht zuzumuten, dass sie Störungen tolerieren. Aber den Weg dicht machen, so dass niemand ihn mehr nutzen kann - mit dieser Entscheidung ducken sich die Verantwortlichen weg. Es sollte ihnen etwas Besseres einfallen. Vielleicht kommt der Einsatz eines Streetworkers infrage. Dass Platzverweise von nachhaltiger Wirkungs sein würden, hat ja wohl von Anfang an niemand erwartet.

IhreMeinungzumThema?SchreibenSieunsererAutorin:sina.zehrfeld@rheinische-post.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort