Straelen Ein "Starkoch" kommt aus Broekhuysen

Straelen · Andre Schmitz hat seine Ausbildung als Koch als Bester im Kreis Kleve abgeschlossen. Gelernt hat er im Straelener Hof. Jetzt zieht es den 20-Jährigen hinaus in die weite Welt, um möglichst viel zu lernen.

 Andre Schmitz in seinem Element. Soeben hat der 20-jährige Koch mit Bravour seine Prüfung bestanden.

Andre Schmitz in seinem Element. Soeben hat der 20-jährige Koch mit Bravour seine Prüfung bestanden.

Foto: Markus van Offern

Andre Schmitz aus Broekhuysen hat vielleicht die allerbeste Voraussetzung, ein Stern am Köche-Himmel zu werden. Auf die Frage nach seinem Lieblingsgericht sagt er nach kurzem Überlegen lächelnd, so was gebe es nicht: "Ich ess' viel und alles gerne." Und: "Ich mag es, neue Sachen zu probieren."

Abgesehen davon ist er ausgewiesenermaßen topfit in seinem Metier. Der 20-Jährige hat soeben seine Ausbildung mit Bravour beendet. Als bester Nachwuchs-Koch im Kreis Kleve wurde er losgesprochen.

Sein "Gesellenstück" war ein Drei-Gänge-Menü: gebratenes Forellenfilet mit Rieslingsauce, Blattspinat und Reis, dann geschmorte Lammkeule mit Speckbohnen und Kartoffelgratin, zum Abschluss Crème Brûlée mit Erdbeersalat und Rhabarbermark. Wenige Haupt-Zutaten waren vorgegeben, ansonsten war Fantasie gefragt. Und natürlich handwerkliches Können.

Andre Schmitz war zuversichtlich, was beides anging. "Bei der Praxis wusste ich schon, dass ich's drauf hab'. Ich war auch super vorbereitet", sagt er. Sein Steckenpferd beim Kochen sind übrigens Desserts. Ganz generell liebt er es, mit Geschmacksnoten ungewohnt zu arrangieren, zu tricksen und zu experimentieren. Und bei der Theorieprüfung hat er einfach nebenbei noch abgeräumt.

Vielleicht wurde ihm das Interesse ja in die Wiege gelegt: Seine Eltern, Margret und Norbert Schmitz, sind die Inhaber des Gasthofs Haus Gielen in Broekhuysen. Seine Ausbildung hat Andre Schmitz im Straelener Hof gemacht.

Jetzt ist er auf dem Sprung in die berufliche Zukunft: Er fängt im Fünf-Sterne-Hotel Bareiss mitten im Schwarzwald als Jungkoch an. Am 1. August geht's los. Er freut sich gewaltig auf alles, was er erleben wird, erzählt er: "Darauf, eine komplett neue Küche zu sehen, neue Dinge zu lernen, ein neues Umfeld zu haben." Und auch darauf, raus aus dem Elternhaus und auf sich allein gestellt zu sein: "Man wächst dadurch ja auch", meint er.

Ob er sich vorstellen kann, eines Tages mal selbst in Broekhuysen, im elterlichen Gasthof Gielen, zu landen? "Da mache ich mir noch gar keine Gedanken zu, weil ich dazu noch zu jung bin", sagt er. "Und weil ich erstmal noch was lernen möchte, weil ich reisen will, vielleicht noch ins Ausland gehen will." Das wäre für seinen Beruf auch optimal, betont er: Es gebe so viele interessante Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Und etwas herumzukommen beflügelt die Kreativität: "Jedes Land ist kulinarisch anders."

Auch sein neuer Arbeitgeber liegt in einer für Gourmets interessanten Region, nicht allzu weit weg von der Grenze zum Elsass.

Seine Eltern freuen sich natürlich über den Erfolg ihres Sohnes. Er habe ja schon immer ein Händchen fürs Kochen gehabt, meint Vater Norbert. Mit seinem Jüngsten ist nun der gesamte Nachwuchs in der Gastronomie-Branche angekommen. Die beiden älteren Töchter, 25 und 23 Jahre alt, arbeiten bereits als Restaurantfachfrau und Köchin.

Genügend Kandidaten also eigentlich, um das Haus Gielen gegebenenfalls eines Tages an die nächste Generation abzugeben. Aber dazu bleibt Norbert Schmitz genau so zurückhaltend wie der Sohn: "Man weiß ja noch gar nicht, was noch alles wird", winkt er ab. Obwohl: "Schön wär's natürlich."

(RP)
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