Geldern Dreiste Einbrecher kamen zweimal

Geldern · Täter räumten das Fahrradgeschäft "Zweirad Center Hendrix" systematisch aus.

 Blick in den Verkaufsraum, in den die Täter einbrachen.

Blick in den Verkaufsraum, in den die Täter einbrachen.

Foto: Hendrix

Das Vorgehen der Einbrecher war unfassbar kaltschnäuzig. Erst kamen sie in der Nacht zu Donnerstag, irgendwann zwischen Mitternacht und dem Morgen. Am Fahrradgeschäft "Zweirad Center Hendrix" an der Kevelaerer Straße schlugen sie ein rückwärtiges Fenster ein, kletterten in den Laden und öffneten von innen die vorderen Schaufenster. 31 Fahrräder rollten sie heraus und transportierten sie wohl per Lkw ab. Dann setzten sie der Sache die Krone auf, indem sie in der Nacht zu Samstag wiederkamen. Vermutlich parkten sie einen Laster an der Straße vorm Geschäft, hebelten dahinter das Schaufenster diesmal von außen auf und räumten dann in aller Ruhe den Laden aus.

"Beim zweiten Mal haben sie sich Zeit gelassen", beschreibt Michel Hendrix den Fall: "Schubladen wurden leergemacht, die Kasse wurde aufgebrochen, sie sind in die Werkstatt gegangen, Bekleidung und Zubehör wurden geklaut."

Neben 20 neuen Rädern und einigen Kunden-Rädern, die zur Reparatur da waren, fehlen Sportkleidung, Equipment wie Flaschenhalterungen und Ersatzteile - und zwar die passenden Teile zu den gestohlenen Rädern. "Die kannten sich aus, das war richtig geplant", fasst Hendrix zusammen. "Was von Mittwoch auf Donnerstag stehen geblieben ist, haben sie von Freitag auf Samstag mitgenommen."

Man sollte meinen, dass so eine Aktion nicht unbemerkt bleibt. "Nachbarn wohnen gerade 20 Meter weit entfernt. Und das Gebäude ist voll beleuchtet in der Nacht, das ist wirklich taghell hier", sagt Michel Hendrix. Aber offenbar habe kein Anlieger etwas mitbekommen.

Sogar die Mannschaftstrikots von "Zweirad Hendrix" wurden geklaut. Und seltene Fahrrad-Modelle aus limitierten Baureihen: "Die kriegt auch nicht jeder Händler." Der Wert der Beute dürfte bei insgesamt etwa 60.000 bis 70.000 Euro liegen.

Außerdem nahmen die Täter Stempel und Quittungsblöcke mit. Womöglich, um die Beute später besser verkaufen zu können.

Für das Unternehmen sind die Verbrechen bitter. Erst vor zweieinhalb Monaten ist es zur Kevelaerer Straße gezogen. Die neue Adresse sei gut angenommen worden, so Hendrix. "Das ist jetzt ein herber Rückschlag." Auch persönlich macht die Angelegenheit ihm und seiner Familie zu schaffen.

(szf)
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