Geldern Die "Neuen" im Team von St. Maria Magdalena

Geldern · Das Team der Seelsorger neu zusammengestellt: Mit dabei sind jetzt ein Pastoralreferent und eine Pastoralassistentin. Teil des Gesprächs mit der RP-Redaktion: Ihre unterschiedlichen Aufgaben, erste Eindrücke zu Geldern und was die Herzogstadt mit Chicago gemeinsam hat.

 Sarah Humberg und Jarek Weisser vor einem der Wahrzeichen von Geldern, der St.-Maria-Magdalena-Kirche am Markt.

Sarah Humberg und Jarek Weisser vor einem der Wahrzeichen von Geldern, der St.-Maria-Magdalena-Kirche am Markt.

Foto: Gerhard Seybert

Das Büro ist schon fast vollständig eingerichtet. Eine Lampe brummt über dem Schreibtisch von Jarek Weisser. Er ist der neue Pastoralreferent in Geldern. Sarah Humberg hat ihren Weg noch vor sich. Sie ist Pastoralassistentin und ebenfalls neu an St. Maria Magdalena. "Vor sieben Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich hier einmal sitzen werde", sagt die 25-Jährige. Denn sie ist ausgebildete Steuerfachangestellte. "Eigentlich habe ich mir mein Leben so vorgestellt: Ich mache erst meinen Beruf, lerne meinen Mann kennen und führe ein Leben mit Büro und Familie." Dann aber sprach sie der Pastoralreferent ihrer Kirchengemeinde an. Sie kommt aus Brühl bei Köln. "Steuerfachangestellte kannst du zwar, aber ich wüsste da noch etwas für dich."

Sarah Humberg sattelte um, machte ein Fachhochschulstudium in Paderborn und hat nun den Abschluss Bachelor of Arts in Religionspädagogik. "Im Studium habe ich meinen Mann kennengelernt", sagt die angehende Pastoralreferentin. Der arbeitet in Kamp-Lintfort als Pastoralassistent. Am 27. Mai war die standesamtliche Hochzeit, am 17. September folgt die kirchliche Trauung in Dorsten, der Heimat des Bräutigams. "Es hört sich vielleicht kitschig an", beginnt Sarah Humberg, "Gott hat meinen Weg doch anders geführt, als ich je geplant habe. Wieso sollte ich dann nicht für ihn arbeiten?" Deswegen will sie Pastoralreferentin werden. Solange sie in der Ausbildung ist, heißt sie Pastoralassistentin.

Jarek Weisser hat als fertig ausgebildeter Pastoralreferent sein erstes eigenes Büro in St. Maria Magdalena Geldern bezogen. Vorher war er dreieinhalb Jahre in Straelen, drei Jahre Ausbildung und drei Monate als pastoraler Mitarbeiter. Am Sonntag, 25. September, wird es eine festliche Messe in Münster geben, in der er seine Beauftragung festmacht. "Es gibt dann einen bestimmten Dialog zwischen dem Bischof und mir, eine Art offizielle Bestätigung und der Segen des Bischofs, der uns als wichtige Mitarbeiter sieht", erklärt Weisser. Einige Elemente seien wie bei der Priesterweihe, es ist aber eben keine Weihe und Pastoralreferenten dürfen in der katholischen Kirche auch nicht dasselbe tun wie Priester. Zum Beispiel dürfen sie keine Sakramente spenden. Pastoralreferenten dürfen die Trauung vorbereiten, aber nicht trauen. Sie dürfen predigen, aber keine Messe mit Wandlung durchführen. Sie dürfen Trauergespräche führen. "Aber ich gehe davon aus, das wird sich in den nächsten zehn Jahren ändern", sagt Weisser. Denn theologisch gesehen könnten auch Laien taufen und trauen.

Er blickt auf seine internationalen Erfahrungen zurück. In Ecuador hatte er dafür von dem Bischof die Erlaubnis. Damals war er Priesteranwärter. Später kam die Erkenntnis: "Ich will für die Kirche arbeiten, aber nicht als geweihter und zölibatärer Diener der Kirche". Die persönliche Erkenntnis hatte er noch bevor er seine Frau kennen lernte. Die Lösung war die des Pastoralreferenten. Seine Kollegin, die die Ausbildung noch durchlaufen wird, will er unterstützen.

Aber erst einmal müssen sich beide in ihrer neuen Heimat zurechtfinden. "Die Leute machen einen netten Eindruck, man merkt die Offenheit und Herzlichkeit, auch für Fremde mit Akzent", sagt Weisser und spielt auf seine polnischen Wurzeln an. "Klein, schnuckelig, aber dennoch Stadt", beschreibt Sarah Humberg ihren ersten Eindruck von Geldern. Zur Sicherheit habe sie aber das Navi eingepackt, damit sie sich auf den Weg in die umliegenden Ortschaften nicht verfahre. "Bei mir weckt Geldern Chicago-Gefühle", sagt Weisser. Was die beiden Städte gemeinsam haben? "Zum Beispiel das Kino", sagt er lachend. Und auch seine neue Kollegin fühlt sich nicht ganz so fremd. "Ich bin im Herzen noch Kölnerin", gibt sie lachend zu. "Aber der Niederrhein ist ja fast wie das Rheinland", stellt sie dazu fest.

(RP)
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