Geldern Der dritte Einbruch bei Zweirad Hendrix

Geldern · Schon wieder Ganoven im Walbecker Fahrradgeschäft - erst Ende Mai gab es zwei dreiste Raubzüge. Diesmal lösten die Täter die neue Alarmanlage aus. Davon abgesehen blieben sie erneut unbemerkt. Wie das sein kann, ist ein Rätsel.

 Das "Zweirad-Center Hendrix" wurde von Einbrechern erneut heimgesucht. Das Fenster zur Hauptstraße wurde mit brachialer Gewalt aufgehebelt.

Das "Zweirad-Center Hendrix" wurde von Einbrechern erneut heimgesucht. Das Fenster zur Hauptstraße wurde mit brachialer Gewalt aufgehebelt.

Foto: Zweirad Hendrix

Immerhin ist so viel jetzt klar: Die neue Alarmanlage funktioniert. Gegen 2.30 Uhr in der Nacht zu gestern schlug sie an. "Wir waren in zehn Minuten da, die Polizei auch", erzählt Michel Hendrix vom "Zweirad-Center Hendrix". Vermutlich wurden die Diebe dadurch diesmal gestört.

Denn sie nahmen nur die beiden am leichtesten greifbaren Räder mit: zwei Mountainbikes, die auf einem Podest direkt im Schaufenster aufgestellt waren. Es ist der dritte Einbruch in das Fahrradgeschäft, seit es im Frühjahr zum Standort an der Kevelaerer Straße gezogen ist. Ende Mai hatten Täter das Unternehmen mit bemerkenswerter Dreistigkeit systematisch ausgeräumt. Ein erster Raubzug war bei Nacht und Nebel mitten in der Woche: 31 Fahrräder nahmen die Verbrecher mit.

Nur, um in der übernächsten Nacht wiederzukommen und sich diesmal richtig Zeit zu lassen: 20 Räder und jede Menge passend ausgewähltes Zubehör und Ausrüstung verschwanden damals. Beide Male wurde alles durch das große Schaufenster abtransportiert. So war es auch diesmal, bestätigt Michel Hendrix: "Sie haben wie beim letzten Mal das Fenster an der Hauptstraße aufgehebelt." Ein Mysterium bleibt die Frage: Warum hat wieder niemand etwas von der Tat mitbekommen? Das Fenster ist schließlich nicht gerade versteckt, und das Umfeld ist gut beleuchtet. "Jede Minute fahren hier zwei bis drei Autos vorbei", auch mitten in der Nacht, erzählt Hendrix.

Und das Fenster war nach den beiden ersten Einbrüchen speziell gesichert worden. Entsprechend gewaltsam gingen die Täter vor, entsprechend lange und gegebenenfalls auch laut muss die nächtliche Aktion gewesen sein: "Die müssen da mit einem dicken Brecheisen drangegangen sein", beschreibt Michel Hendrix. Er kann sich nicht erklären, weshalb das in der Umgebung völlig unbemerkt blieb: "Es gab nicht einen Anruf bei der Polizei." Es wird angenommen, dass die Diebe bei den ersten Einbrüchen mit Transportern oder Lkw da waren, um das Diebesgut wegzubringen. Sie könnten einen Laster auch als "Sichtschutz" vor der Ladenfront geparkt haben, um sich gegen zufällige Beobachter abzuschirmen. Es gibt aber keine Hinweise dazu, ob das auch diesmal der Fall war. Und es fanden sich Fußspuren rund ums Haus. Womöglich hatten die Täter noch nach einem einfacheren Einstieg gesucht.

Der Schaden liegt diesmal bei etwa 3500 Euro für die beiden gestohlenen Räder. Wie teuer das neue Fenster wird, ist unklar. Das alte muss auf jeden Fall vollständig ersetzt werden: "Es ist komplett kaputt", so Hendrix. Nach dem zweiten Einbruch hatte Michel Hendrix klargemacht, dass die Sache alle im Familienbetrieb ziemlich mitnimmt. Aber jetzt, nach dem dritten Vorfall, konnten die Geschäftsleute sich doch rasch wieder fassen.

"Man ist natürlich erstmal wieder total geschockt", beschreibt Michel Hendrix. Aber es sei gut, dass die Alarmanlage funktioniert hat, und dass der Schaden überschaubar geblieben ist. "Hoffentlich war es jetzt das letzte Mal." So langsam könnte man die Sache natürlich auch persönlich nehmen: Drei Einbrüche in wenigen Wochen - das ist die reinste Zermürbungstaktik. "Ja, das haben wir uns auch schon gefragt, ob uns jemand nicht leiden kann", bestätigt Michel Hendrix ironisch. Denn eigentlich meint er das nicht ernst. Die Familie wüsste nicht, wem ihr Laden ein Dorn im Auge sein sollte.

(RP)
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