Geldern Deponie-Initiative redet Ratsmitgliedern ins Gewissen

Geldern · Ab heute beraten die Kommunalpolitiker in Geldern und Straelen erneut über das Rahmenkonzept für die Deponie in Pont. An die Bürgermeister der beiden Städte sowie die leitenden Verwaltungsmitarbeiter wendet sich die Bürgerinitiative "Gegen die Erweiterung der Deponie Pont" in einem Offenen Brief.

 Franz-Josef Bröhl ist Mitglied der Initiative.

Franz-Josef Bröhl ist Mitglied der Initiative.

Foto: Venn

Darin appelliert die Initiative an Bürgermeister und Politiker, Selbstbewusstsein gegenüber dem Kreis Kleve und der Kreis Kleve Abfallwirtschaft GmbH (KKA), dem Betreiber der Deponie, zu zeigen. "Lassen Sie sich nicht von seinen wirtschaftlichen Interessen leiten und denken Sie darüber nach, dass gerade jetzt Umwelt- und Klimaschutz immer wichtiger geworden sind", heißt es in dem Schreiben.

Die Initiative verweist auf die landschaftliche Besonderheit an der Deponie. Die Niers bilde hier mit der sogenannten Kleinen Niers die einzige Insel am Niederrhein. Es seien die Niersauen in Verbindung mit dem Nieukerker Bruch, durchzogen von Radwanderwegen, gefördert durch die EU. Das sei als Überschwemmungsgebiet für die Niers, Landschaftsschutzgebiet, Kerngebiet des Biotopverbundes oder als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. "Genau hier will die KKA neben der Deponie, bezieht man die mehre hundert Meter lange neue Umgehungsstraße ein, eine Fläche von etwa fünf Hektar industriell nutzen. Faktisch ist das ein Industriegebiet, weil konkurrierende Anlagen an anderen Standorten nur in Industriegebieten möglich wären."

Bürgermeister und Politiker sollten sich nicht länger erpressen oder vorführen lassen. Die Initiative erinnert an einen zivilrechtlichen Sondervertrag zwischen KKA und den beiden Bürgermeistern von 1999. Durch diesen Vertrag seien Geldern und Straelen in der Lage, die KKA auszubremsen. Drohungen der KKA, ohne Erweiterung stiegen die Müllgebühren, seien Nonsense.

(kla)
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