Geldern Christmas Rock - ein intensives Erlebnis

Geldern · Viel Applaus von wenigen Zuhörern für die Premiere in der Gelderner Tonhalle.

 Patrizia Wekking sang mal poetische, mal schonungslose Texte.

Patrizia Wekking sang mal poetische, mal schonungslose Texte.

Foto: G.S.

Es ging um das Leben im Augenblick, um Ehrlichkeit, Liebe, Wiedersehen und Abschied - mit selbst geschriebenen Texten und eigener Musik, die ganz nah an die Zuhörer herankam und sie berührte. "Radio Rookie" und "Rhein und Rausch" sind zwei junge Bands, die den ersten Christmas Rock der Kreismusikschule in der Gelderner Tonhalle gestalteten.

Die fünf Musiker von "Radio Rookie" sind Schüler der Kreismusikschule und haben sich vor zwei Jahren unter der Leitung ihres Gitarrenlehrers Christian Pieth (E-Bass) zusammengefunden. Die ausdrucksstarken Texte hat allesamt Patrizia Wekking (Gesang) geschrieben. "Du kannst dein Leben nicht vorbestellen", sang sie in dem Eingangslied "Willkommen in dieser Welt". Mal poetisch, mal ganz schonungslos erzählte sie vom Wiedersehen und Neuanfang oder von Trennungen, die man aushalten muss. Begleitet wurde sie von Nicholas Davis-Garner und Susanne Damann an der Gitarre, sowie von Ricardo Nobbers (Cajon und Gitarre).

Das Kölner Trio "Rhein und Rausch" besteht aus den drei Musikstudenten Simon Fendler, Jannis Derrix und Florian Dumm. Auch sie sind eine junge Band, weil sie erst seit knapp zwei Jahren zusammen sind. Den Moment leben und genießen, "wirklich leben statt darüber zu reden", aber auch Liebe, Freundschaft und Ehrlichkeit sind ihre Themen. Vielfältig ist das musikalische Repertoire mit Schlagzeug, Gitarren, Cello, Klavier, Bass und Melodika. Weil das Cello an diesem Abend fehlte, übernahm die Melodika diesen Part, abwechselnd gespielt von Derrix und Fendler. Ein unterschätztes Instrument - das wurde sofort klar. "Rhein und Rausch" begeisterten die Zuhörer mit einem Mix aus nachdenklichen und fröhlichen Stücken aus ihrem soeben erschienen Album "Jahrmarkt". "Dieses Lied entstand zur Karnevalszeit", erklärte Derrix und sang "Uns geht's gut" über den Spaß, gemeinsam zu feiern und dunkle Wolken zu vertreiben. Dass gemeinsam Musik machen ebenfalls mit viel Spaß verbunden ist, demonstrierten die Drei auch mit mehrstimmigem Gesang und gelungenen Improvisationen zwischen Piano (Florian Dumm) und Schlagzeug (Simon Fendler).

Die Zahl der Zuhörer war zwar klein, dafür der Applaus umso intensiver. Als Zugabe gab es den Song "Uni um acht", in dem Derrix die ganze Palette der Empfindungen wiedergab, die zusammenkommen, wenn eine Vorlesung tatsächlich um acht Uhr morgens beginnt. Auch "Rhein und Rausch" komponiert und textet alles selbst. "Wir machen die Musik, die uns gefällt", sagt Dumm. Nur einen Cover-Song hatten sie dabei. "Der ist so schön, wir wünschten, er wäre unser eigener", so Simon Fendler. "Agape" der britischen Band "Bear's Den" ist ein mitreißendes Liebeslied, das perfekt in den Abend in der Tonhalle passte.

Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Förderverein der Kreismusikschule. Die Musiker spendeten die Einnahmen der Aktion "Lichtblicke", die Kindern, Jugendlichen und Familien, die finanziell oder seelisch in Not geraten sind, hilft.

(ath)
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