Issum Busse schlecht für neues Feuerwehrhaus

Issum · Diskussion im Issumer Gemeinderat um Zusatzkosten der Erweiterung. Das Investitionsvolumen steigt um 81.000 Euro auf mehr als eine Million Euro. Sorgen um die Sicherheit der St.-Nikolaus-Grundschüler. Haltestelle soll verlegt werden.

 Am Kreisverkehr der Straße "Am Tapp" halten die Busse, die für den Transport der St.-Nikolaus-Grundschüler sorgen. Die Politik sorgt sich um Sicherheit der Schüler, für den Fall, dass die Feuerwehr während der Schulzeit eilig zu einem Einsatz ausrücken muss.

Am Kreisverkehr der Straße "Am Tapp" halten die Busse, die für den Transport der St.-Nikolaus-Grundschüler sorgen. Die Politik sorgt sich um Sicherheit der Schüler, für den Fall, dass die Feuerwehr während der Schulzeit eilig zu einem Einsatz ausrücken muss.

Foto: Gerhard Seybert

Trotz eines Haushaltslochs von mehr als drei Millionen Euro soll an den Ausgaben für die Ehrenamtlichen nicht gespart werden. Diesen Appell richtete bekanntlich Issums Bürgermeister Clemens Brüx an die Fraktionen, als er den Etatentwurf 2016 in den Gemeinderat einbrachte. Zumindest bei der geplanten Erweiterung samt Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Issum an der Straße "Am Tapp" folgten die Kommunalpolitiker dieser Aufforderung. Bei einer Enthaltung befürworteteten sie diese Investition.

Allerdings nicht ohne kontroverse Diskussion. Denn der Umbau wird teurer als vorgesehen. Und zwar um 81.000 Euro, was die Maßnahme insgesamt auf ein Volumen von rund 1,04 Millionen Euro treibt. Zuvor hatte der Rat allerdings eine Deckelung auf 964.000 Euro festgesetzt. Ursprünglich standen sogar 91.000 Euro Mehrkosten zur Debatte. "Doch die Planungsbüros verzichten auf 10.000 Euro Honorar", meldete Fachbereichsleiter Jürgen Happe.

Dass zusätzliche Planungskosten die Kostenobergrenze sprengen, sorgte für Unmut, besonders bei den Christdemokraten. "Unangenehm überrascht" ist CDU-Fraktionsvorsitzender Gerhard Stenmans. Ihm schwant, dass es nicht der letzte "saure Apfel" ist, in den die Gemeinde bei diesem Vorhaben beißen muss. Als "unverschämt" bezeichnete FDP-Fraktionsvorsitzender Bernd Kuse die Steigerung.

Der Wehrführer Karl Hans bedauerte, dass das Feuerwehrgerätehaus zum politischen Spielball geworden sei. Er erinnerte die Politiker an ihre Zusicherung für den Umbau und die Erweiterung. Um die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplanes zu erfüllen, sei ein größeres Feuerwehrhaus an diesem Standort notwendig.

Schützenhilfe erhielt Issums Feuerwehrchef von Fachbereichsleiterin Susanne Hackstein. In dem Brandschutzbedarfsplan sei auch das Fahrzeugbeschaffungskonzept festgelegt, erklärte die Verwaltungsmitarbeiterin den Ratsmitgliedern. "Das neue Löschfahrzeug, das 2016 gekauft wird, passt in das jetzige Feuerwehrhaus nicht hinein."

Auch ein für 2017 vorgesehenes Fahrzeug könne dann nicht beschafft werden. Und bei der Jugendfeuerwehr müsse eventuell ein Aufnahmestopp verhängt werden. Denn es stehen zu wenige Spinde zur Verfügung.

Susanne Hackstein: "Falls der Brandschutzbedarfsplan nicht umgesetzt werden kann, gibt die Bezirksregierung einen neuen auf mit noch ungeahnten Kosten."

Bedenken äußerten Ratsmitglieder auch wegen der Verkehrssicherheit am Kreisverkehr der Straße "Am Tapp". Dort halten die Busse, die für den Transport der St.-Nikolaus-Grundschüler sorgen. Und die sehen die Politiker in Gefahr, sollte die Feuerwehr während der Schulzeit eilig zu einem Einsatz ausrücken müssen.

Da beruhigte auch die Information durch Bauamtsleiter Happe nicht, die Bauaufsicht einschließlich Unfallkasse hätten keine Bedenken gegen die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses.

"Die Haltestelle muss verlegt werden", forderten die Ratsmitglieder, zum Beispiel Günter Beier (CDU) und Iris Lischewski-Schmetter (SPD).

Laut Susanne Hackstein ist der Kreis für die Verlegung der Haltestelle zuständig. Die Gemeindeverwaltung soll im Auftrag des Rates dort beantragen, die Haltestelle aus dem Kreisverkehr herauszunehmen. Als neuer Standort ist eine Haltebucht an der Weseler Straße denkbar.

(RP)
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