Geldern Bürgermeister will Turnhalle Pont retten

Geldern · Ein Experte ist der Ansicht, dass das alte Gebäude wiederhergerichtet werden kann. Bürgermeister Sven Kaiser hat den Pontern bei der Kirmes die Instandsetzung schon verkündet. Die Politik muss allerdings noch darüber entscheiden.

Geldern: Bürgermeister will Turnhalle Pont retten
Foto: Seybert Gerhard

Wie teuer eine Reparatur der derzeit gesperrten Sporthalle in Pont werden soll, weiß noch niemand. Auch nicht, was genau dazu getan werden muss und wie lange das dauern könnte. Aber immerhin, sie ist offenbar noch zu retten. Ein hinzugeladener Experte hat das Gebäude gemeinsam mit Vertretern der Stadt in Augenschein genommen. Das Fazit fasst Bürgermeister Sven Kaiser (CDU) auf Anfrage zusammen: "So schlimm scheint es doch nicht zu sein, es ist alles sanierbar." Die Halle war Anfang März wegen Schäden an den Deckenkonstruktionen dichtgemacht worden. Insgesamt betraf das am Ende sieben Hallen in der ganzen Stadt. Doch in Pont war das Schadensbild besonders ernst: Asbest und weitere gefährliche Materialien wurden gefunden. Danach war fraglich, ob ein Erhalt sich überhaupt lohnen würde.

Beflügelt von der positiven Expertenmeinung kündigte Kaiser bei der Kirmes in Pont schon die Rettung der Halle an: Sie werde 2017 wieder instandgesetzt, sagte er bei der Feier zur Festkettenübergabe. Eine Botschaft, die für begeisterten Applaus sorgte, aber auch für einige Verwunderung. Denn über die Zukunft der Immobilie wird durch den Stadtrat entschieden, und der hat bislang davon noch nichts mitbekommen.

Eine "Garantie" für die Reparatur könne er natürlich nicht geben, und das habe er auch nicht getan, meint Kaiser dazu im Nachgang. "Es ist natürlich immer der politischen Zustimmung vorbehalten", sagt er. "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass einer aus der Politik das komplett verhindern will." Die Vertreter aller Parteien wollten das sportliche Angebot in Pont schließlich erhalten, wenn es gehe. Er jedenfalls werde sich dafür einsetzen.

Für die Zuhörer lag in den Worten des Bürgermeisters allerdings schon reichlich Sicherheit. "Wenn er das der Ponter Bevölkerung öffentlich so in seiner Rede sagt, ist das eine Garantie - so sehe ich das", urteilt etwa der Ponter Ortsbürgermeister Rolf Pennings (SPD). Er hatte über Monate hinweg immer wieder nach dem Erhalt der Halle gefragt, ihre Bedeutung für die Ponter bei jeder sich bietenden Gelegenheit verdeutlicht. Nach der Kirmes ist er nun sicher, dass er sich keine Sorgen mehr machen muss. "Jetzt habe ich keinen Zweifel mehr", sagt er. "Ich freu mich riesig für die Ponter, dass die Politik ein Zeichen setzt: Pont wird nicht vergessen."

Die Stadt erwartet die Kostenkalkulation für die Sanierung des Gebäudes für Anfang der kommenden Woche. Er sei gespannt, sagt Kaiser. Wenn die Zahlen vorliegen, könne man die Politik informieren, "und dann geht es in die Haushaltsberatungen". Wenn alles glattgeht, könnten die Gelder für die Arbeiten 2017 fließen.

Die Ponter Sporthalle ist wichtige Anlaufstelle und tragende Säule der Sport-Infrastruktur im Dorf, führt Ortsbürgermeister Rolf Pennings aus. Darin trainierten die Kinder im Winter Fußball, Senioren hielten sich in ihr fit, Ehrenamt finde darin statt, "die ist unheimlich wichtig für Pont".

(RP)
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