Straelen Bofrost baut ein neues Tiefkühllager

Straelen · Gestern war Spatenstich für das 2750 Quadratmeter große Bauwerk. Das Unternehmen investiert sechs Millionen Euro in die Wettbewerbsfähigkeit. Die Arbeitsabläufe sollen effizienter werden. Bekenntnis zum Standort Straelen.

 Eingerahmt von der stellvertretenden Landrätin und dem Straelener Bürgermeister griff Firmengründer Josef H. Boquoi (4. v. r.) gemeinsam mit anderen Firmenvertretern und Gästen zum Werkzeug, um den symbolischen Spatenstich vorzunehmen. Rechts Sohn Michael Boquoi.

Eingerahmt von der stellvertretenden Landrätin und dem Straelener Bürgermeister griff Firmengründer Josef H. Boquoi (4. v. r.) gemeinsam mit anderen Firmenvertretern und Gästen zum Werkzeug, um den symbolischen Spatenstich vorzunehmen. Rechts Sohn Michael Boquoi.

Foto: Andreas willems

Firmengründer Josef H. Boquoi hatte beim Eintreffen gestern gleich das passende Werkzeug geschultert: einen Spaten mit blauem Stiel. Darauf standen das aktuelle Datum und der Grund, warum sich viele Gäste in dem weißen Zelt direkt am Verwaltungsgebäude versammelt hatten. Sie warteten auf den Spatenstich für das Tiefkühllager 8 (TK 8) von Bofrost, das mit 2750 Quadratmetern größte Tiefkühllager des Unternehmens am Standort Straelen.

Mit dem TK 8 modernisiert Bofrost seine Logistik. Nach Aussage von Dirk Zantow, dem für den Bereich verantwortlichen Geschäftsführer, begannen die Überlegungen für die Konzeption vor zwei Jahren. Mit dem Neubau einher gehe die Umstrukturierung der bestehenden Hallen. Die Arbeitsabläufe sollen effizienter werden, außerdem gibt es mehr Raum für die Artikel des gewachsenen Sortiments. Es entstehen etwa 3250 zusätzliche Palettenplätze. Ein großer Teil der Gabelstaplerfahrten wird durch eine bessere Anbindung überflüssig. Wenn, wie geplant, die Modernisierung samt Neubau im ersten Quartal 2016 abgeschlossen ist, werden die Warenströme aus 129 Niederlassungen europaweit in Straelen gebündelt. Neun Prozent des gesamten deutschen Tiefkühl- und Eismarktes werden dort bewegt. "Wir sind Umsatzkönig", formulierte Zantow. Die Investition von sechs Millionen Euro soll die Wettbewerbsfähigkeit von Bofrost steigern und ist zugleich ein Bekenntnis zum Standort Straelen.

Sowohl Bürgermeister Hans-Josef Linßen als auch Boquoi nutzten die Gelegenheit, um vor dem Spatenstich zurückzublicken. Boquoi erinnerte daran, wie im März 1976 der Vertrag mit der Stadt für das erste Grundstück unterschrieben wurde, auf dem die Verwaltung und TK 1 errichtet wurden, was den Umzug von Issum in die Blumenstadt nach sich zog. Nach und nach entstanden die weiteren Lager. "Ich wollte kein gestückeltes Werksgelände, sondern alles wie aus einem Guss", betonte der Firmengründer. Diesen Anspruch erhebe er nach wie vor. Bürgermeister Linßen freute sich über das erneute Engagement des größten Arbeitgebers vor Ort. Es sei ein großes Glück gewesen, dass Bofrost damals der Stadt das Vertrauen geschenkt habe. Die früher negative Pendlerbilanz sei auch dank des Bofrost-Wachstums mittlerweile positiv geworden. Linßen bedauerte, dass pro 100 Euro Gewerbesteuer nur 23 Euro in der Stadtkasse bleiben, da die Umlagen an Kreis, Land und Bund sich am fiktiven Hebesatz von 411 Prozent statt an den realen 335 Prozent bemessen. "Aber das soll keine verdeckte Ankündigung einer Steuererhöhung sein", versicherte der Rathaus-Chef.

Die Glückwünsche des Kreises überbrachte 1. stellvertretende Landrätin Hubertina Croonenbroek. "Boquoi steht für die erfolgreichste Unternehmergeschichte in der Region", sagte sie mit Blick auf den Firmengründer. Er sei der Erfinder des Direktvertriebs für Tiefkühlkost und Convenience-Produkte. Das Agrobusiness sei nicht zuletzt Boquois Lebenswerk zu verdanken.

(RP)
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