Geldern Blechbläser proben auf dem Wolfsberg

Geldern · Das 18-köpfige Ensemble des Kammermusikzentrums NRW arbeitet an einem Kompositionsauftrag des Landesmusikrates NRW. "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" wird im Herbst in verschiedenen Städten aufgeführt.

 Die jungen Blechbläser aus Nordrhein-Westfalen auf dem Wolfsberg.

Die jungen Blechbläser aus Nordrhein-Westfalen auf dem Wolfsberg.

Foto: Gottfried Evers

Fremdartige Klänge und Geräusche dringen aus der Mehrzweckhalle der Jugendtagungsstätte Wolfsberg in Nütterden. Vier Tage proben die Jungen Blechbläser NRW, ein Blechbläser-Ensemble des 2013 gegründeten Kammermusikzentrums NRW, in der herrlichen Umgebung des Waldes. Die 18 Musiker im Alter von 13 bis 23 Jahren kommen aus ganz Nordrhein-Westfalen.

Die Besetzung besteht aus sechs Trompeten, vier Hörnern, vier Posaunen, einem Euphonium, einer Tuba und zwei Schlagzeugen. Der Dirigent Tobias Füller ist Dozent für Trompete an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Für das Projekt 2015 ist Jan Donner Dozent für tiefes Blech, und Matthias Koziorowski fungiert in der Doppelrolle als Sänger und Sprecher. "In diesem Jahr konnte ein Kompositionsauftrag des Landesmusikrates NRW für die Jungen Blechbläser NRW vergeben werden", sagt die Projektmanagerin Harriet Oelers: "Unser Wunsch war ein Kinderstück für ein Familienkonzert." Gewinnen konnte man dafür Frank Zabel aus Lüdenscheid, Professor für Musiktheorie an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. "Es gibt ein Kinderbuch aus den 60er-Jahren 'Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt", erzählt der Komponist. Dieses Stück wurde in den 70er-Jahren durch die Augsburger Puppenkiste im WDR legendär. "Ich habe für diese Erzählung eine völlig neue Musik geschrieben, ein musikalisches Abenteuer für singenden Sprecher, Blechbläser und Schlagwerker." Das Werk über 75 Minuten umfasst die Stimmung dreier Orte, den Nordpol, einen Leuchtturm am Meer und eine dreieckige Burg in Schottland mit dem bekannten LochNess.

In Klängen und unterschiedlichen Geräuschen wird die Stimmung an diesen Orten aufgenommen. Nach den Proben auf dem Wolfsberg und einer Generalprobe in Köln gibt es im September Konzerte in Dortmund, Aachen, Hattingen und Düsseldorf.

Johannes Kepser (14), bisher Schüler des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums Kleve, hat ein Heimspiel. Er kommt aus Nütterden und ist das einzige Mitglied der Jungen Blechbläser aus dem Klever Land.

Seine Spezialität ist seit dem zwölften Lebensjahr das Schlagzeug, hauptsächlich das Xylophon. Er spielt im Symphonieorchester der Kreismusikschule Kleve.

Während nur ausgewählte Musiker den Sprung zu den Jungen Blechbläsern NRW schaffen - sie müssen entweder vorspielen oder sich beim Landes- oder Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" qualifiziert haben - reichte bei Johannes eine Bewerbung: "Ich bin familiär vorbelastet" sagt er schmunzelnd. Das Werk sei sehr anspruchsvoll, vor allem gebe es für die Schlagzeuger einen schnellen Wechsel.

Für die Musiker ist der Wolfsberg eine gute Adresse.

(RP)
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