Geldern Bewegung verbessert die Gesundheit

Geldern · Prof. Robert Renner verbesserte nur mit leichtem Lauftraining die Messergebnisse seiner Probanden. Die hatten von den Studierenden des Studiengangs "Bio Science and Health" Trainingsprogramme für leichtes Laufen bekommen.

 Prof. Robert Renner von der Hochschule Rhein-Waal wirbt für eine bessere Gesundheit durch Bewegung.

Prof. Robert Renner von der Hochschule Rhein-Waal wirbt für eine bessere Gesundheit durch Bewegung.

Foto: eve

Kleve Sport haben sie vorher noch nicht gemacht. Jedenfalls keinen Laufsport. Doch als Studenten jetzt Probanden für eine Studie zur Auswirkung von Ausdauertraining suchten, mussten die Verwaltungsmitarbeiter der Hochschule Rhein-Waal ran. Sie wurden von neun Studierenden des Studiengangs "Bio Science and Health" der Fakultät Life Sciences unter der Leitung von Robert Renner, Professor für Gesundheitsförderung und Ernährung an der Hochschule Rhein-Waal, trainiert. Das Ziel: Am Ende dieses Zeitraumes sollte von den Verwaltungs-Mitarbeitern eine Strecke von fünf Kilometern im leichten Joggen und ohne Pause, zurückgelegt werden können.

 Die Versuchsanordnung: Mitarbeiter der Hochschule konnten in kurzer Zeit mit leichtem Training ihre Untersuchungsergebnisse verbessern.

Die Versuchsanordnung: Mitarbeiter der Hochschule konnten in kurzer Zeit mit leichtem Training ihre Untersuchungsergebnisse verbessern.

Foto: HSRW

"Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Untersuchung teilnahmen, hatten zuvor weder Lauferfahrungen, noch waren sie sportlich aktiv", betont Renner. Das war wichtig, sollte die "Versuchsanordnung" laufende Verwaltungsmitarbeiter doch aufzeigen, dass schon leichte sportliche Betätigung zu messbaren Verbesserungen der Gesundheit führt. Denn: "Die evolutionäre Vorgeschichte prädestiniert die Menschen zu Läufern. Unsere Vorfahren mussten täglich große Strecken zu Fuß zurücklegen, um ihr Überleben zu sichern", sagt Renner. Heute sei der Alltag durch den rasanten technischen Fortschritt unserer Zeit und die dadurch entstandenen gesellschaftlichen Entwicklungen bewegungsärmer geworden.

"Dass wir allerdings auch heute noch auf ein Leben in Bewegung ausgerichtet sind, lässt sich am Aufbau unserer Muskeln, Sehnen und unserem Skelett deutlich erkennen", so Renner. "Wir wollten also eruieren, welche gesundheitlichen Effekte durch ein angepasstes Lauftraining bei untrainierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule erzielt werden können", sagt der Sportmediziner.

Also erstellten die Studenten ein Trainingskonzept für alle Probanden. Und die zogen dann zweimal in der Woche unter Anleitung der Studierenden den "Trainingsanzug" an.

"Dabei stand die individuelle Anpassung des Trainings an jeden einzelnen Mitarbeiter im Fokus jeder Trainingseinheit", erklärt Renner. Zunächst stand leichtes "Walken" auf dem Programm, schon kurze Zeit später wurde das Programm gesteigert, erste kurze Strecken im leichten Lauf zurückgelegt. "Um mögliche gesundheitliche Effekte wissenschaftlich untersuchen zu können, unterzogen sich die Mitarbeiter zu festgelegten Zeitpunkten einem Ausdauertest, einer Messung der Körperzusammensetzung und der Blutfettwerte", erklärt der Professor.

Das Ergebnis der Untersuchung war eindeutig: moderat durchgeführtes Ausdauer- bzw. Lauftraining hilft, das Herz-und Kreislaufsystem zu stärken, die Blutfettwerte positiv zu beeinflussen und die Fettmasse abzubauen. "Die Ausdauerleistungsfähigkeit der Teilnehmer konnte deutlich gesteigert werden, ebenso konnten die Studierenden bei diesen Personen eine Reduktion der Fettmasse und eine Zunahme der Muskelmasse nachweisen, veränderten sich die Blutfettwerten positiv", resümiert Renner.

Zum Abschluss absolvierten alle einen Fünf-Kilometer-Lauf. Doch im Alltag siegte der innere Schweinehund. Nur einige laufen noch immer. "Das tut gut", sagen sie. Und sie können noch ein Ergebnis zusteuern: Ohne Laufen in der Gruppe hätten sie nicht durchgehalten.

(RP)
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