Geldern Bauklötze aus der Alchemistenküche

Geldern · Niederrheinisches Freilichtmuseum mit Sonderausstellung "Das Prinzip Baukasten. Vom Holzklotz zum Plastikstein".

 Einige der Exponate, die in der Sonderausstellung im Dorenburgmuseum zu sehen sind.

Einige der Exponate, die in der Sonderausstellung im Dorenburgmuseum zu sehen sind.

Foto: Kaiser

Bei der neuen Ausstellung in der Dorenburg des Niederrheinischen Freilichtmuseums sind in den Vitrinen verschiedene Baukästen und Dinge, die aus ihnen zusammengebaut werden können, zu sehen. Und es gibt Sachen, die nicht in die Vitrinen passen, wie der mehr als ein Meter hohe Fernsehturm von Trix oder der 1,85 Meter große Eiffelturm, bestehend aus 4200 Metallteilen - und 16 Kilo schwer.

Geldern: Bauklötze aus der Alchemistenküche
Foto: Kaiser Wolfgang

Die Sonderausstellung in Grefrath mit dem Titel "Das Prinzip Baukasten. Vom Holzklotz zum Plastikstein" lädt die Besucher ein auf eine Reise durch die Geschichte des beliebten Spielzeuges. "Unser roter Faden ist das Material. Die Baukästen starten mit Holz, gehen dann zu Stein und Metall über und enden bei Kunststoff", sagt der stellvertretende Museumsleiter Kevin Gröwig. Das Prinzip, die große Welt im Kleinen abzubilden, hat sich dabei nie verändert. Friedrich Fröbel, der Erfinder der Baukästen, ist ebenso in der Ausstellung anzutreffen wie Gustav Lilienthal, der den Anstoß zu den Steinbaukästen gab. Das Erzgebirge als einstige große Produktionsstätte der Holzbausteine ist vertreten. Namen wie Bing, Trix, Meccano und Richter lassen Geschichte aufleben.

Mit dem Modell "Kleiner Schwede" ist der kleinste Baukasten zu sehen, der in eine Streichholzschachtel passt. Aber es gibt auch zwei Holzkisten voller Steinbauklötze, die mit dem Gabelstapler ins Museum gefahren werden mussten, weil sie so schwer sind "Es handelt sich um den Familienschatz des Architekten Otto Hiller und Sohn Carl. Vier Generationen haben von 1920 bis 1970 mit den Bausteinen gespielt und sie fanden sogar Verwendung im Architekturbüro", berichtet Gröwig. "Die Bauanleitungen waren technische Zeichnungen mit Fachbegriffen für kleine Ingenieure." Selbst die Materialkunde fehlt nicht.

In der Alchemistenküche wird deutlich, wie aus Quarzsand, Schlemmkreide, Leinöl und Farbpigmenten Bauklötze entstanden sind. "Wir haben auch das Original-Granulat von Fischertechnik hier, aus dem die Bauteile hergestellt werden", so Gröwig. Modelle aus Lego oder Fischertechnik runden die Ausstellung ab. An vier Spieltischen können die Besucher bauen.

Die Ausstellung ist noch bis 2. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 4,50 Euro, Kinder und Jugendliche 1,50 Euro. Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt, und am Wochenende gilt dies auch für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren.

(RP)
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