Geldern Ausstellung zeigt auf Fotos, wie Geldern in Schutt und Asche lag

Geldern · Der Aschermittwoch 1945 war ein Schicksalstag für Geldern. Die Stadt, die im September 1944 evakuiert worden war, stand nach dem ersten heftigen Angriff der Alliierten in Flammen. Wenige Tage später, am 21. und am 24. Februar wurde die Stadt noch einmal bombardiert.

 Im Gelderner Rathaus wurde die Ausstellung mit historischen Fotos eröffnet.

Im Gelderner Rathaus wurde die Ausstellung mit historischen Fotos eröffnet.

Foto: Thomas Binn (binn)

Bilder, wie Geldern nach diesen Tagen ausgesehen hat, werden noch bis zum 25. September, im Gebäude der Gelderner Stadtverwaltung ausgestellt. Der Titel der Ausstellung: "Eine Stadt in Trümmern. Geldern 1944-1948.

Die von Theo Slickers, Heinrich Thielen und Josef Grofe geschossenen Fotos sind bedrückend. Zu erkennen sind die Straßen, einige der Gebäude, aber die leeren Fenster, die zerschossenen Dächer, zeigen, dass auch Geldern unter dem Zweiten Weltkrieg stark gelitten hat. Besonders imposant sind auch die Luftbilder, geschossen von britischen und amerikanischen Piloten. Kilometerlange Rauchsäulen zogen über Geldern und das Umland, die Bombenkrater am Bahnhof sind auf den Fotos deutlich erkennbar. Der Bahnhof war schon früher das Ziel alliierter Angriffe geben, auch das Haagesche Feld war vor 1945 bombardiert worden. Aus dieser Zeit stammte auch die im Juni letzten Jahres gefundene Bombe am Krankenhaus.

Verantwortlich für die Ausstellung ist Heinz Bosch, ehemaliger Vorsitzender der historischen Vereins Gelderns und Augenzeuge der Angriffe. Als Fünfzehnjähriger stand er auf dem Mühlenturm, war Melder. Er hat die Zerstörung am eigenen Leib erfahren und auch die lange Zeit des Wiederaufbaus: "In zwei Jahrzehnten hat man die Stadt wiederaufgebaut und sämtliche Kriegsschäden beseitigt", erzählt Bosch. Der Wiederaufbau ist genutzt worden, um "vieles besser zu machen." Auch, wenn die Vergangenheit häufig verklärt wird, so habe Geldern einige Schandflecken gehabt. Den Wiederaufbau habe man damals als Chance begriffen und diese Schandflecke beseitigt.

Bei der Eröffnung der Ausstellung hörte man eine Menge Erinnerungen hochkommen. Menschen, die sich an ihre eigene Kindheit erinnerten, während der Bombenangriffe oder während des Wiederaufbaus. Doch auch für Menschen, die zu dieser diese Zeit noch nicht geboren waren. lohnt sich ein Besuch.

(RP)
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