Geldern Aufklärungsquote von Einbrüchen steigt deutlich

Geldern · Die Einbruchszahlen sind im ersten Halbjahr 2015 gestiegen. Die Aufklärungsquote hat sich derweil fast verdoppelt.

 Einbrecher versucht, eine Glastüre aufzuhebeln.

Einbrecher versucht, eine Glastüre aufzuhebeln.

Foto: mak

Kleve Ihnen hat die Polizei in den vergangenen Jahren besonders den Kampf angesagt: Einbrecher. Vor allem solchen, die in kriminellen Banden organisiert sind. Im Kreis Kleve hat man vor zwei Jahren dafür eigens die Ermittlungskommission "Einbruch" eingerichtet. Auch durch deren Arbeit konnte die Zahl der Wohnungseinbrüche auf 683 Fälle im Jahr 2012 auf 573 im Jahr 2013 und auf 567 im Jahr 2014 gesenkt werden.

Zahlen für das erste Halbjahr 2015, die der RP exklusiv vorliegen, zeigen, dass der Trend in diesem Jahr wohl nicht gehalten werden kann. Von Januar bis Juni des laufenden Jahres hat die Kreispolizeibehörde bereits 334 Einbrüche gezählt. Davon sind 123 im Versuch stecken geblieben. "Rechnet man das auf das gesamte Jahr hoch, ist das schon eine Steigerung", sagt Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Zumal die Sommerferien und die bevorstehenden dunklen Jahreszeiten noch nicht in die Statistik einfließen konnten.

Einbruchsdelikte hat die Polizei besonders im Fokus, weil für viele Opfer das Eindringen eines Fremden in die eigene Wohnung eine extrem belastende Situation darstellt. Vor allem für ältere Menschen ist dann oft die Arbeit des Opferschutzes gefragt, der sensibel dafür sorgen muss, dass die Betroffenen wieder ohne Angst in der eigenen Wohnung leben können.

So war erst am Mittwoch ein 78-Jähriger gegen 21.50 Uhr an seiner eigenen Haustür an der Straße "Hettsteeg" in Kranenburg von einem kriminellen Trio überwältigt worden. Während seine Hände gefesselt waren, raubten die Täter Bargeld in Höhe eines vierstelligen Wertes. Nachdem die drei Täter das Gebäude verlassen hatten, ging der 78-Jährige zu seinen Nachbarn. Diese bat der Überfallene um Hilfe. Auch wenn der aktuelle Fall streng genommen Raub und kein Einbruch ist - die Polizei mahnt Nachbarschaften zur Wachsamkeit. "Ganz wichtig sind die Hinweise aus der Bevölkerung, daher können wir nur an alle appellieren, zum Telefonhörer zu greifen, wenn sie etwas Auffälliges beobachten", sagte Bert Griksch, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Vorstellung der Zahlen für das Jahr 2014 im März dieses Jahres. Besser ein Anruf bei der Polizei zu viel, lautet die Devise. Es sei wichtig, hier Hemmschwellen abzubauen und Zivilcourage zu zeigen.

Erfreulich ist die Aufklärungsquote für das erste halbe Jahr. Die liegt bisher bei sehr starken 27,3 Prozent. "Ein Grund dafür kann immer sein, dass Einbrecherbanden geschnappt werden, denen eine ganze Reihe an Delikten zugerechnet werden kann", sagt Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 lag die Aufklärungsquote im Kreis Kleve bei etwa 19,1 Prozent. Und damit immer noch deutlich besser als im NRW-Schnitt von elf Prozent.

(RP)
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