Geldern Architekt pocht auf Idee für neue Siedlung

Geldern · Der Gelderner Architekt Erwin Wilmes will, dass die Stadt Geldern seine Idee für eine neue Siedlung verfolgt. Bei der Stadtverwaltung sieht man keinen Handlungsbedarf - und wenn, dann hätte man an der Stelle lieber Gewerbe.

Der pensionierte Architekt Erwin Wilmes hatte sein Konzept für eine Siedlung rund um das Gelände der heutigen Discothek E-Dry im November 2016 publik gemacht. Die Eckpunkte: Dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt bis zu 300 barrierefreien Wohnungen, dazwischen Tiefgaragen unter Wasserflächen, südlich davon eine Siedlung mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Außerdem: ein Kindergarten, ein Schnellrestaurant und eine Veranstaltungsstätte im E-Dry-Gebäude - in dem heute, wohlgemerkt, Wochenende für Wochenende gefeiert wird.

Die Stadt müsse dafür sorgen, dass sein Konzept auf den Weg gebracht würde, fordert Wilmes. "Wir haben einen absoluten Mangel an Wohnungen", gerade an seniorengerechtem Wohnraum, meint er. Er habe dafür auch eine "Investorengruppe aus Berlin" an der Hand, deren Identität er aber nicht preisgeben könne, so Wilmes.

Bei der Stadtverwaltung will man dieser Forderung aber nicht nachkommen. Dort würde man sich perspektivisch - sollte es zu einer Veränderung kommen - vielmehr "nicht störendes Gewerbe" für das Areal wünschen. "Grundsätzlich ist das eine sehr wichtige Stelle für Geldern, sie bietet sehr viele Potenziale", sagt Peter Aengenheister vom Amt für Stadtentwicklung. Erwin Wilmes habe seine Pläne zwar zum wiederholten Mal eingereicht, aber: "Wir stehen als Verwaltung nach wie vor einer Wohnbebauung an der Stelle negativ gegenüber", so Aengenheister. Für Gewerbebetriebe sei das Areal aus Sicht der Stadt besser geeignet.

Zugleich habe die Stadtverwaltung aber gar kein großes eigenes Interesse daran, die Entwicklung des Standortes voranzutreiben, erläuterte er.

Mit dem Eigentümer des E-Dry-Areals habe es zwar Gespräche darüber gegeben, ob er die Fläche nicht an die Stadt verkaufen wolle. Aber bisher seien diese ergebnislos verlaufen. Es sei noch nicht mal dazu gekommen, dass konkrete Preisvorstellungen diskutiert worden seien. Und seither habe sich die Stadt mit der Angelegenheit nicht intensiver befasst: "Wir haben andere Prioritäten."

Erwin Wilmes kritisiert die Haltung der Stadtverwaltung nicht nur, weil er an einen großen Bedarf für viele Wohnungen glaubt. Er argumentiert auch mit der Verkehrssituation. Die Lage an der Kreuzung von Klever Straße / Harttor und Venloer /Kapellener Straße bei Veert sei "nicht mehr tragbar", sagt er. "Die Klagen der Bürger nehmen zu. Die sind es leid, tagtäglich im Stau zu stehen an der Kreuzung." Zu seinen Plänen gehört deshalb ein Kreisverkehr an der Ecke.

(RP)
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