Geldern Anregung für Leerstand: Geschichte im Schaufenster

Geldern · Die Schaufenster leerstehender Ladenlokale könnten zum Ausstellungsort werden. Dokumente, Objekte und Zeugnisse der Gelderner Geschichte sollten darin "in ansprechender Weise" arrangiert werden; das schlägt die Gelderner SPD vor. Das würde nicht nur das Stadtbild verschönern und beleben, argumentieren die Sozialdemokraten. Man hätte damit auch "als Alternative zu einem (nicht vorhandenen) Stadt-Museum attraktive, dezentrale Präsentationsmöglichkeiten in der Stadt, mitten im Alltag der Menschen, mit ständig wechselnden Themen und Inhalten", heißt es im Antrag der Partei.

Sie führt zudem wirtschaftliche Aspekte ins Feld: Eine "publikumsorientierte, das Interesse der Menschen weckende Nutzung der Schaufenster" könne leerstehende Ladenlokale besser vermittelbar machen. Auch ein Imageverlust eines Standortes wäre damit zu vermeiden, meint der Fraktionsvorsitzende Hejo Eicker. Die Sache sei eine Chance, "einen Leerstand zu kaschieren, die Zeit sinnvoll zu nutzen und den Wert einer Immobilie zu erhalten". Verantwortlich für eine "gründliche konzeptionelle Vorbereitung" sollten laut SPD-Antrag Kulturamt, Stadtarchiv und Wirtschaftsförderung sein. Zudem müssten auch Immobilieneigentümer oder -makler, Anlieger und Interessierte aus Kultur und Wirtschaft am gleichen Strang ziehen. "Wir gehen davon aus, dass die Stadt die kommerziell zeitweilig nicht genutzten Schaufenster mietfrei nutzen kann", führt die SPD dazu aus.

Selbst wenn das der Fall ist, würden zwar Kosten anfallen, etwa für Deko, Präsentationsmaterial, eventuell Versicherungen und dergleichen. Wobei Hejo Eicker betont: Von wirklich wertvollen Exponaten sollten nur Kopien ausgestellt werden, "schon des Lichteinfalls wegen". Die Partei zeigt sich jedoch zuversichtlich: "Weil aber die ,Gelderner Geschichts-Schau-Fenster' eine sehr attraktive Aktion mit einem hohen Identifikationsangebot an das Publikum sein werden, rechnen wir fest mit dem lebhaften Interesse von Sponsoren", erläutert sie in ihrem Antrag.

Die SPD hatte die Anregung schon im Jahr 2000 einmal gemacht und war damit gescheitert. Nun gewinne er aber neue Aktualität, weil die Stadtverwaltung sich bekanntlich mit neuen Ideen um die Vermarktung leerstehender Ladenlokale in der Innenstadt kümmern will. Das Projekt "Geschichts-Schau-Fenster" werde Arbeit und Mühe machen, so Eicker. "Aber das ist jetzt genau die Aufgabe im Leerstandsmanagement."

(RP)
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