Geldern Airport: Alle Autofahrer müssen zahlen

Geldern · "Kiss & Fly" gibt's nicht mehr. Künftig zahlt jeder, der zum Terminal des Flughafens will, mindestens zwei Euro. So will der Flughafen zusätzliche Gewinne erwirtschaften und Rückstaus im Eingangsbereich vermeiden.

 Zukünftig wird die Zufahrt zum Gelände an der Abzweigung vom Flughafenring zum Terminal erfolgen. Ab hier sind dann zwei Euro fällig.

Zukünftig wird die Zufahrt zum Gelände an der Abzweigung vom Flughafenring zum Terminal erfolgen. Ab hier sind dann zwei Euro fällig.

Foto: SEYBERT

In den nächsten Tagen wird die neue Einfahrtstechnik am Airport Weeze in Betrieb genommen. Der Flughafen verlagert die kostenpflichtige Zufahrt zum Gelände jetzt an den Abzweig vom Flughafenring zum Terminal. Jeder, der sich jetzt mit dem Auto dem Flughafengebäude nähern möchte, zahlt zwei Euro. Auch derjenige, der vielleicht nur jemanden zum Flugzeug bringt. Dafür bleibt es jedoch während einer ganzen Stunde bei diesen zwei Euro, während bislang eine Stunde drei Euro kostete.

Rund eine Million Euro investiert der Airport in bauliche Änderungen und Technik im Zusammenhang mit der Zu- und Ausfahrt. In der Erwartung, dass mittelfristig ein Gewinn daraus wird. Denn der Airport muss wie jedes andere Unternehmen Geld verdienen. "In drei bis fünf Jahren, je nach Frequenz, sollte die Summe wieder erwirtschaftet sein", sagt Geschäftsführer Ludger van Bebber.

Für ihn sei nicht nur wichtig, die Parkgebühren von denjenigen zu bekommen, die bislang nach dem Motto "Kiss & fly" nur kurz vor dem Terminal stoppten, um jemanden herauszulassen. "Vor allem wollen wir den Eingangsbereich ,aufräumen'. Denn bisher gab es zeitweise anhaltende Wagen in zwei, drei Reihen nebeneinander und einen Rückstau, der dazu führte, dass die Leute mit den fünf Frei-Minuten nicht auskamen. Dann mussten sie bei der Ausfahrt doch zahlen und waren sauer."

Es seien bereits Leute eingestellt worden, die als Ordner an der Zufahrt eingesetzt werden und im Falle von Fragen erklären, was zu tun ist. Wobei die Schilder an der vierspurigen und durch Ampeln geregelten Schranken-Anlage für sich sprechen: Drei Fahrspuren geradeaus führen zur Abflughalle, links ordnet sich ein, wer gebührenfrei auf dem Flughafenring weiterfahren möchte, weil er zu einer der dortigen Firmen muss, zum Hotel oder einer anderen Adresse.

In den vergangenen Wochen mussten zwei Bezahlsysteme parallel gefahren werden, denn beim Einbau der neuen Parkautomaten auf P1 und P2 standen ja noch hunderte Fahrzeuge auf dem Gelände, deren Besitzer erst Tage oder Wochen später bei der Rückreise vom Platz fahren würden.

Es hat geklappt, sagt van Bebber erleichtert. In der besonders besucherstarken Ferienzeit (in NRW und den Niederlanden) soll sich die neue Technik bewähren - und bezahlt machen.

Eine andere große Ausgabe dieses Frühjahrs rechne sich ganz sicherlich, ist der Flughafen-Geschäftsführer sicher: Zwei neue Karussell-Türen helfen beim Energiesparen. "Früher zog es ordentlich, wenn die Schiebetüren sich öffneten; die Mitarbeiter mussten im Winter manchmal mit 15 Grad zurecht kommen", erinnert sich Marketingchef Holger Terhorst.

Die Drehtüren sind jetzt ein Wärmepuffer zwischen drinnen und draußen. 200 000 Euro haben sie gekostet. "Weitere 120 000 Euro sind in ein komplett neues Beleuchtungssystem mit LED-Technik geflossen. Die Investition wird sich schnell rechnen, denn wir sparen pro Jahr 300 000 Kilowattstunden."

Schließlich sei der Flughafen an 365 Tagen von morgens vier Uhr bis Mitternacht in Betrieb, da sei Energieeinsparung ein ganz großes Thema.

(RP)
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