Geldern Ab nach Irland: Die 100. "Irish Session"

Geldern · Sie lassen Dudelsack und Flöte klingen, Gitarren und Trommeln. Jeden Monat kommen Menschen auch von weit her in die Alte Boeckelter Schule, um gemeinsam zu musizieren. Der "Geburtstag" wurde ein Gruß an den verstorbenen Gründer.

 Den Besuchern, die teils weite Anreisen in Kauf nehmen, geht es um eine kleine musikalische Flucht auf die grüne Insel, in die Bretagne oder ins Baskenland. Verpflichtungen gibt es nicht, jeder kann kommen, wie er mag. Zurzeit ist der Jüngste in der Runde 13 Jahre alt, der Älteste 75.

Den Besuchern, die teils weite Anreisen in Kauf nehmen, geht es um eine kleine musikalische Flucht auf die grüne Insel, in die Bretagne oder ins Baskenland. Verpflichtungen gibt es nicht, jeder kann kommen, wie er mag. Zurzeit ist der Jüngste in der Runde 13 Jahre alt, der Älteste 75.

Foto: Gottfried Evers

Zum 100. Mal haben sich Musiker in der Alten Boeckelter Schule zusammengefunden. Gemeinsam spielen sie Lieder und Stücke aus Irland, aus der Bretagne und dem Baskenland. Instrumente wie der irische Dudelsack (Uilleann pipes), Flöten (Whistles), Gitarren, Akkordeons, Bouzouki und vieles mehr kommen dabei zum Einsatz.

An jedem dritten Sonntag im Monat findet die "Irish Session" statt, und die Teilenehmer kommen aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern. Jetzt hat die Institution die "100" gefeiert.

Die Idee für die Session brachte Heinz Trösser vom Bodensee an den Niederrhein. Dort weit verbreitet, lag die irische Musik hierzulande in einem Dornröschenschlaf, aus dem es sie zu wecken galt.

Gemeinsam mit Ehefrau Maria Trösser suchte er 2009 zunächst nach der passenden Location und wurde in der Alten Boeckelter Schule, die Egbert Groterhorst, Wirt der "Lindenstuben" in Geldern gepachtet hatte, fündig. Maria Trösser erinnerte sich: "Heinz hat sich sofort in den Kachelofen verliebt und gesagt, das ist es." Kurz darauf startete die erste Veranstaltung: "Da wird gerade mal Hallo gesagt, dann setzt man sich hin und es wird losgelegt."

Mittlerweile gibt es einen Stamm von rund 40 Musikern, die mal mehr, mal weniger teilnehmen. Aber auch neue Musiker tauchen immer wieder auf. Zurzeit ist der Jüngste 13 Jahre alt, der Älteste 75. Jede Session wird von jenen Musikern geprägt, die sich am meisten einbringen. Dennoch kommt jeder zum Zug: "Egal ob wir acht Musiker sind oder 29 wie gestern." Das war ein Rekord, den Heinz Trösser leider nicht mehr erlebt hat. Er starb am 29. Dezember 2014. Die Session aber geht dank Maria Trösser weiter.

Höhepunkt der einhundertsten Veranstaltung war ein Ballonwettbewerb. 100 grüne Luftballons stiegen nach und nach in den Himmel und sorgten so für eine ganz besondere Stimmung: "Die Luftballons sind Grüße an Heinz und alle Gäste und Musiker, die vor oder nach ihm da oben angekommen sind. Das waren über die Jahre einige. Die Aktion ist sehr gut angekommen, und alle haben sofort mitgemacht", erzählte Maria Trösser.

Für viele der Musiker und Gäste lebt Heinz Trösser durch die Session weiter. Das soll auch zukünftig so sein. Bereits am Sonntag, 17. September, 16 Uhr, findet die 101. Irish Session statt. Infos gibt es bei Maria Trösser telefonisch unter 02834 708177 oder per Mail an maria_troesser@hotmail.de.

(ym)
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