Geldern 700 - Gelderns größter Schülerchor

Geldern · Gestern war die Premiere des "Offenen Singens" am Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern. Musiklehrer Andreas Kruse hatte dazu eingeladen. 500 Grundschulkinder plus Fünftklässler, eigener Chor und Bläserklasse nahmen daran teil.

 Musiklehrer Andreas Kruse in seinem Element: Auf sein Wort hörten in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums insgesamt 700 Sänger und Musiker. Ein Folgetermin für das nächste Jahr ist bereits anvisiert.

Musiklehrer Andreas Kruse in seinem Element: Auf sein Wort hörten in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums insgesamt 700 Sänger und Musiker. Ein Folgetermin für das nächste Jahr ist bereits anvisiert.

Foto: Gerhard Seybert

Die Ordner mit den neongelben Westen weisen den Weg. Die Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG) Geldern füllt sich mit Gemurmel und Schülern. Um 10.15 Uhr soll es losgehen, das erste Offene Singen am LMG. 500 Grundschüler sind dem Aufruf von Musiklehrer Andreas Kruse gefolgt. Mit dabei sind Schüler der Adelheid-, der Michael-, der Albert-Schweitzer-Grundschule Geldern, der Martini-Grundschule Veert, der Kapellener Mariengrundschule und der Gemeinschaftsgrundschule Alpen. Unterstützung gibt es von der Bläserklasse des LMG, dem Chor und den Fünftklässlern des Gymnasiums, so dass insgesamt 700 Schüler zusammenkommmen.

Aufregung liegt in der Luft. "Ich bin gespannt, tolle Sache", sagt Schulleiter Achim Diehr, kurz vor der Premiere. "Es geht gleich los, die letzte Klasse kommt", verspricht Kruse. Ein Blick auf die Zeit: 10.22 Uhr. Kruse geht auf die Bühne, dort warten die Bläserklasse, der Chor und Musiklehrerin Petra Sturm am elektronischen Piano. Kruse nimmt den Taktstock in die eine, das Mikrofon in die andere Hand. Bevor er etwas sagen kann, brandet Applaus auf. 500 Schüler auf Stuhlreihen zu verteilen und zum Singen zu motivieren, das allein ist schon eine logistische Leistung. "Möglichst breit gestreute, tief unter die Haut gehende und nicht zuletzt sinnstiftende Freude am gemeinsamen Musizieren", beschreibt der Musiklehrer die Idee hinter der Mammutaufgabe. Das ganze erinnert ein bisschen an die Fischer-Chöre. Denn zunächst hatten die einzelnen Schulklassen die Aufgabe, einige Wochen für sich zu proben. Alle haben das gleiche Liedheft, das nun aufgeschlagen wird. Ein kleines Mädchen stößt den Jungen neben sich an.

"Wir sind gespannt und stimmen an, lassen es durch die Aula schallen", beginnt der Liederreigen. "Ihr könnt noch mehr", sagt Kruse von der Bühne aus und stimmt das nächste Lied an: "Singen ist ne coole Sache". Einige Reihen singen lauthals und melodisch mit. Drei Mädchen klatschen sich begeistert ab, ein Junge mit gelbem Kapuzenshirt ist in die Musik versunken, zwei andere halten lieber den Mund. Einigen Lehrern ist es offensichtlich gelungen, den Funken an die Schüler weiterzugeben, die Schüchternheit zu überwinden und laut mitzusingen. Dort, wo auch die Lehrer engagiert mitmachen, sind die Schüler ebenfalls begeistert bei der Sache.

"Vollgas bitte", bittet Kruse von der Bühne aus, auch und vor allem, als die beiden Volkslieder an der Reihe sind. Erstaunlicherweise scheint "Kein schöner Land" genauso beliebt bei den jungen Sängern zu sein, wie das sehr rhythmische Kinderlied "Alles Banane", zumindest, wenn die Lautstärke als Beliebtheitsskala gelten kann.

Die Kinder singen aber nicht nur, sondern bekommen noch ein buntes Unterhaltungsprogramm. Schüler der achten Klasse lockerten die Singeinheiten mit netten Sketchen auf. Ein angebliches Trompetenecho verwandelte sich zum Einstieg in das nächste Lied. Das Offene Singen war ein Projekt mit viel Liebe zum Detail. Ein Folgetermin für das nächste Jahr ist anvisiert.

(RP)
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