Straelen 1240 Heronger unterschreiben gegen Autobahnlärm

Straelen · Bürgerinitiative übergibt Liste an Bürgermeister Hans-Josef Linßen. Weiterleitung an Baulastträger.

Straelen: 1240 Heronger unterschreiben gegen Autobahnlärm
Foto: Seybert Gerhard

Seit zehn Jahren sind Bernd Nowack und Heinz Kroll aktiv im Kampf gegen den Lärm von der Autobahn 40 in Herongen. Sie sind die Träger der Bürgerinitiative, mit Unterstützung aus dem ganzen Dorf. Das zeigte sich, als die beiden Männer im Rathaus eine Unterschriftenliste an Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen übergaben. 1240 Heronger hatten sich darin eingetragen und bekräftigten die Forderung der Initiative, Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen und so die Lebensqualität der A-40-Anwohner zu verbessern.

Denn was sich auf der Verkehrsader zwischen den Niederlanden und dem Ruhrgebiet abspielt, beeinträchtigt das Wohlbefinden nicht nur der direkt an der Autobahn lebenden Heronger. "Der Lärm ist im ganzen Ort zu hören", konstatiert Kroll. Und besonders natürlich für diejenigen, die wie er nur einen Steinwurf entfernt von der A 40 wohnen. An 21 Stellen hat Kroll einen Lärmpegel gemessen, der die gesetzlich festgelegten Grenzwerte überschreitet. Mit gesundheitlichen Folgen für die Anwohner, Wertverlust für die Immobilien und nachteiligen Auswirkungen für Geschäftsleute.

Passive Lärmschutzmaßnahmen wie zum Beispiel spezielle Fenster sind Kroll und Nowack nicht genug. Ihnen kommt es auf Änderungen auf und an der A 40 selber an. Auf eine Lärmschutzwand oder auf Flüsterasphalt, der bei einer Sanierung der Fahrbahn verlegt werden könnte. Dafür müssten die zuständigen Behörden das entsprechende Geld bereitstellen.

Forderungen, die von den beiden Herongern schon seit langem erhoben werden. Jetzt erhoffen sie sich Schützenhilfe durch die Stadt. "Sie muss als Körperschaft unser Anliegen bei den zuständigen Stellen vorbringen. Wir als Privatleute können das nicht", begründet Nowack die Unterschriftenaktion.

Bürgermeister Linßen betonte, die Stadt habe rechtlich keine Handhabe. Sie wird die Liste an den Straßenbaulastträger, das Fachcenter Krefeld von Straßen NRW, weiterleiten.

Dass die Bürgerinitiative mit diesem erneuten Vorstoß endlich Erfolg hat, ist eher unwahrscheinlich. Baudezernent Harald Purath wies auf die Diskrepanz hin zwischen Krolls Messungen vor Ort und den theoretischen Berechnungen, die der Gesetzgeber vorschreibt. "Ob man das gut findet oder nicht: Das gilt."

Purath betonte jedoch auch, dass Neuberechnungen nach geänderten Rahmenbedingungen üblich seien und der Landesbetrieb Straßen NRW sich dem in der Regel auch nicht verschließe.

(RP)
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