Erkrath Zirkus ist der Renner im Ferien-Programm

Erkrath · Ein Zirkuszelt ist ein Sehnsuchtsort. Drinnen wird der Zuschauer in fremde Welten entführt, erlebt Aufregendes, Exotisches und Rührendes zugleich. Vor allem Kinder sind vom Zirkus fasziniert. Und einmal im Jahr können sie in Erkrath in diese bunte Welt eintauchen.

 Viele Erkrather Familien planen ihren Urlaub mittlerweile um das Mitmachzirkus-Projekt herum, weil die Kinder unbedingt mitmachen wollen - wie diese drei Nachwuchs-Zauberer.

Viele Erkrather Familien planen ihren Urlaub mittlerweile um das Mitmachzirkus-Projekt herum, weil die Kinder unbedingt mitmachen wollen - wie diese drei Nachwuchs-Zauberer.

Foto: stephan köhlen

"Zapp Zarap" versteht sich als Projektzirkus. Seit 2005 besucht das Team Schulen, Jugendzentren und Unternehmen in ganz Europa. "Kannst du nicht war gestern!" ist das Motto der Pädagogen. Soll heißen: Hier kann jeder seine Stärken und Schwächen austesten und eigene Grenzen überwinden.

"Vor allem für die Inklusion ist das ein tolles Projekt", betonte Denise Kuhn vom Kinderhaus. "Wir haben einige Kinder mit speziellen Bedürfnissen in der Gruppe, zum Beispiel auch ein autistisches Kind. Hier im Zirkus ist für jeden etwas dabei." Kuhn organisierte den Mitmachzirkus zum fünften Mal. "Für mich ist das eine tolle Abwechslung zum Kinderhaus-Alltag und ich freue mich jedes Jahr darauf", sagte sie.

 Spiel mit dem Feuer, aber keine Sorge, die jungen Zirkuskünstler haben den Umgang damit gelernt.

Spiel mit dem Feuer, aber keine Sorge, die jungen Zirkuskünstler haben den Umgang damit gelernt.

Foto: Köhlen Stephan

Tatsächlich ist das Ferienprojekt mittlerweile ein fester Termin in den Kalendern vieler Erkrather Familien. Einige planen sogar ihren Urlaub danach. Auch dieses Jahr war das Programm wieder schnell ausgebucht, dabei ist es eine der teureren Aktionen beim Ferienspaß des Jugendamtes. "Mehr als 120 Kinder können wir aber beim besten Willen nicht aufnehmen", so Kuhn. Betreut werden die Kinder während des Projekts von 18 Teamern. Das sind teils Studenten, teils Mitarbeiter des Kinderhauses oder anderer Jugendeinrichtungen.

Vor den beiden großen Aufführungen gab es am Freitag eine Generalprobe vor Publikum. Kuhn und ihre Kollegin Annette Kapteina hatten dazu 250 Kinder aus den umliegenden Kindergärten und Ogatas eingeladen. So konnten sich die jungen Zirkuskünstler schon ein bisschen ans Rampenlicht gewöhnen.

In der Manege zeigten die Kinder dann die ganze zirzensische Bandbreite: Zwanzig Nummern hatten sie in Teams erarbeitet und sich in Akrobaten, Zauberkünstler und Clowns verwandelt. Die Kinder, von denen dieses Jahr viele zum ersten Mal dabei waren, zeigten sich im Rampenlicht aber schon sehr professionell. Nur selten ging vor Aufregung mal eine Turnübung daneben. Dafür zeigten viele ein tolles Körpergefühl in der Akrobatik - sei es balancierend auf einem großen Ball, bei menschlichen Pyramiden oder beim Seiltanz.

Die Zauberkünstler traten in blauen Samtumhängen auf und begeisterten mit Knotentricks. Während des Projekts hatten sie auch schon gelernt, Gegenstände verschwinden und wieder auftauchen zu lassen. Höhepunkt der Zaubershow war aber sicher die von Säbeln durchbohrte Kiste, aus der die kleine Zauberkünstlerin am Ende wieder heile hinauskletterte.

In der Pause gab es frisches Popcorn und Bratwürstchen für echte Zirkus-Atmosphäre.

(rab)
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