Erkrath Werden in Hochdahl Katzen gestohlen?

Erkrath · Der Erkrather Tierschutzverein warnt: In den vergangenen Wochen seien zehn Katzen spurlos verschwunden. In alle Fällen habe es vorher Metall- und Altkleidersammlungen gegeben. Gibt es da einen Zusammenhang?

Es gibt Geschichten, die werden seit Jahren weiter verbreitet und kein Mensch weiß wirklich, ob sie wahr sind. Früher nannte man sowas Märchen - heute auf Neudeutsch: "Hoax". Das bedeutet auf Englisch so viel wie Schwindel oder Jux. Die meisten dieser Jux-Geschichten finden sich im Internet und werden dort auch weiter verbreitet.

Wer sucht, der findet schnell die Geschichte von den Alt-Kleidersammlern, die überall in den Wohngebieten kleine Körbe oder Tonnen aufstellen. In diesen aber eigentlich Katzen eingefangen, die in obskuren Versuchslaboren landen oder gar zu Rheuma-Decken weiter verarbeitet werden. Meist ist dann noch die Rede von ganz besonderen Lockstoffen, denen die Stubentiger nicht widerstehen können, um dann auf Nimmerwiedersehen in so einer Sammeltonne zu verschwinden.

"Die Sache mit dem Einfangen in den Tonnen ist Quatsch, das weiß ich auch", sagt Christa Becker. Die resolute Haanerin hat vor wenigen Wochen die Leitung des Erkrather Tierschutzvereins übernommen. Nach eigener Aussage wurde sie mit 30:6 Stimmen in ihr Amt gewählt. Sie weiß aber, dass ihr Vorgänger im Amt, Reinhard Baumgart, nicht so ganz damit einverstanden war. Der postet ganz gerne in einem sozialen Netzwerk und spricht von einer "feindlichen Übernahme".

Doch das ist eine andere Geschichte. Christa Becker möchte jetzt die Erkrather Bürger warnen. Denn sie hat in den vergangenen Wochen von vielen Hochdahler Bürgern gehört, dass sie ihre Katzen vermissen. Bis zu zehn Tiere sollen verschwunden sein, nur eins wurde wieder gefunden: in Leverkusen.

"Die Katze ist da bestimmt nicht alleine hin gekommen und hat mehrere Autobahnen überquert", sagt Christa Becker. Die anderen neun Katzen sind wie vom Erdboden verschluckt. Der Tierschutzverein vermutet, dass dies in irgendeiner Art und Weise mit Altkleider- und Textilsammlungen zu tun hat, die vor kurzem in Hochdahl statt fanden. Christa Becker warnt deshalb eindringlich: "Machen Sie den Sammlern deutlich klar, dass sich nicht erwünscht sind".

Man solle das Betreten der Vorgärten nicht dulden und Autonummern aufschreiben. Wer kann, sollte die Sammel-Autos fotografieren. Beim geringsten Verdacht, sollte man die Polizei alarmieren, so Becker. Und vor allem: "Sorgen sie dafür, dass die Katzen nachts im Haus bleiben." Man solle sich überdies fragen, ob es sich lohne, wegen ein paar Altkleidern in die Wohngebiete zu fahren, um Körbchen aufzustellen und wieder abzuholen. Christa Becker spricht es nicht offen aus, aber zwischen den Zeilen kann man schon heraus lesen, dass sie einen Zusammenhang zwischen Altkleidersammlern und den verschwundenen Katzen vermutet.

Obwohl sie weiß, dass Versuchslabore nur Tiere von Züchtern aufnehmen, um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Sie weiß aber auch, dass einige Hochdahler einen privaten Sicherheitsdienst engagieren, so bald die Körbe draußen stehen. Das sei für Menschen und Katzen sicherer.

(RP)
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