Erkrath Volles Haus für Männerchöre am Vatertag

Erkrath · Beim Chortreffen im Hochdahler Lokschuppen gab es altes Liedgut in pfiffigen Arrangements.

"Reine Männersache" stand auf dem Liedheft des Verdener Männerchors 1876, der am Himmelfahrts-Feiertag beim 15. Chortreffen im Hochdahler Lokschuppen zu Gast war. Diese beliebte Veranstaltung des Hochdahler Männergesangvereins lockte wieder Hunderte in den Lokschuppen und das Außengelände des Restaurants Olive.

Wer draußen saß, hatte drinnen keinen Platz mehr bekommen. "Man sollte die Musik nach draußen übertragen" war die Idee von Dieter Fronhof, der keinen Platz mehr bekommen hatte. Traditionell treten an diesem Tag ausschließlich Männerchöre auf. Es war schließlich "Vatertag". Neben den Verdener und Erkrather Sängern war der Cronenberger Männerchor zum ersten Mal dabei. Was für ein Chor!

Unter der Leitung von Artur Rivo und der Klavierbegleitung von Michiko Tashiro sang sich der Wuppertaler Chor schnell in die Herzen der Zuhörer. Altes deutsches Liedgut wurde vorgetragen. Die Arrangements aber waren schnell, der Vortrag pfiffig, die Stimmen stilsicher und stark. Von "Auf du junger Wandersmann" bis "Es kommen die lustigen Tage" reihte sich ein Wanderlieder-Highlight an das nächste. "Viele Jahre habe ich mich schon bemüht, die Cronenberger nach Hochdahl zu holen", sagte Moderator und Männerchor-Vorsitzender Detlef von Foerster. Nun sei es endlich gelungen. Sehr gelungen war auch der Auftritt der Verdener.

Mit dem Hochdahler Chor verbindet sie eine Freundschaft. Denn zum Chanty-Chorfest waren die Hochdahler 2015 schon in Niedersachsen. Die Aufnahme sei sofort herzlich gewesen, erinnern sich die Hochdahler Gastgeber. Der Verdener Chor präsentierte ein Lied-Repertoire, das von Ostfriesisch bis Englisch reichte.

Chorleiter Anton Lambertus hatte seine Männer fest im Griff, merkte sofort, wenn das Publikum reagierte und forderte zum rhythmischen Klatschen auf. Rudolf Unger, Hochdahler Urgestein und ehemals Erkrather Bürgermeister, sagte zu dem Lokschuppen-Event an Christi Himmelfahrt: "Dieses musikalische Ereignis darf man sich nicht entgehen lassen. Hier ist es immer toll". Und so zeigten sich die Gastgeber von ihrer besten Seite. Der stellvertretende Chorleiter Keno Brandt schien wie aus einem Guss mit den Sängern des Männergesangvereins. Am Klavier unterstützt wurde er von Franz Klee. Der Hochdahler Männerchor entwickelte ein Stimmvolumen, das wirklich beeindruckte. Der junge Keno Brandt ist Chorleiter, Bass-Opernsänger, Kirchenmusiker und Stimmbildner. Studiert hat er in Bayreuth und Düsseldorf. Er vermittelte Sensibilität, Fröhlichkeit und Liebe zur Musik. Vier Mal hatte er vor diesem Auftritt mit den Hochdahlern schon geprobt. Am Ende des Konzerts dirigierte Brandt alle etwa 150 Sänger der drei Chöre. Der Lokschuppen bebte. Und die Männer erklärten den Konzertbesuchern mit "Der Lenz kam heut Nacht", was alle sowieso schon wussten. Die Sonne verwöhnte die Besucher den ganzen Tag über.

(RP)
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