Erkrath Unterschreiben für die Behindertentoilette

Erkrath · Die Behindertenbeauftragte der Stadt Erkrath, Marion Kremerius, wirbt um Unterstützung für ihr Anliegen.

 Marion Kremerius mit Olaf Lüken am Hochdahler Markt, wo es für Behinderte keine geeignete Toilette gibt.

Marion Kremerius mit Olaf Lüken am Hochdahler Markt, wo es für Behinderte keine geeignete Toilette gibt.

Foto: Dietrich Janicki

Der Behindertenbeauftragten Marion Kremerius liegt vor allem die Schaffung von öffentlichen Behindertentoiletten am Herzen. Und dafür sucht sie weiterhin Unterstützung. Die Unterschriftensammlung für eine öffentliche Behindertentoilette in Hochdahl geht deshalb bis zu den Bürgermeisterwahlen am 13. September weiter. Standort der Toilette soll auf dem Hochdahler Markt sein.

Erst einmal konzentriert sich Marion Kremerius mit ihrer Aktion auf Hochdahl. Aber dabei soll es nicht bleiben, denn Erkrath besteht aus drei Stadtteilen und die sollen in Zukunft alle abgedeckt werden. Die Unterschriftenlisten können bei Marion Kremerius abgeholt und abgegeben werden. Weitere Abgabestellen sind in den Bürgerbüros, im Rathaus bei der Caritas Begegnungsstätte, Johanniter Begegnungsstätte oder der Awo im Bürgerhaus mit dem Hinweis: an die Behindertenbeauftragte. Die Liste gibt es bei Facebook im Forum Erkrath auch zum Ausdrucken.

Unterstützung bekam die Behindertenbeauftragte vor der politischen Sommerpause von der SPD-Fraktion. Die hatte im Ausschuss für Kultur und Soziales einen Antrag gestellt, um Möglichkeiten für Behindertentoiletten in der Stadt zu schaffen. Die ersten Ergebnisse: Windgens (Edeka) in Hochdahl will einen neuen Zugang zur Toilette, die auch für Behinderte nutzbar sein wird, bauen. Hier muss noch über eine eventuelle Kostenfrage verhandelt werden. Im Bavierhaus in Alt-Erkrath gibt es eine Behindertentoilette, über deren die Reinigung noch einmal verhandelt wird, Stockhausen (REWE) in Unterfeldhaus macht innerhalb des Geschäftes einen großen Ausbau und hat Marion Kremerius zugesagt, dass er die Toilettenanlage auch für Behinderte benutzbar machen wolle. Dies wäre ein erster Schritt für Behinderte, in der Woche bis 21 Uhr auf die Toilette zu können. Die Wochenenden jedoch wären so noch nicht abgedeckt.

Die öffentlichen Toiletten sind für Marion Kremerius schon lange ein großes Thema. Wenn sie mit ihrer Multiple Sklerose Selbsthilfe-Gruppe Theatervorstellungen in der Stadthalle besucht, ist das allerdings kein Thema. Auch wenn viele die Stadthalle als nicht mehr zeitgemäß erachteten, behindertengerecht jedenfalls sei sie. "Alles ist ebenerdig und auch die Toilette kann von Behinderten benutzt werden." Doch sonst gebe es kaum Möglichkeiten für Rollstuhlfahrer, ein stilles Örtchen zu finden. Das gelte übrigens auch für Schulen. Da werde über Inklusion gesprochen und nachgedacht, doch die Voraussetzungen wären nicht gegeben. "Nur an der Realschule gibt es bisher eine Behindertentoilette", sagt Kremerius. Dabei müsste es ja nicht immer gleich die große Lösung nach DIN-Norm sein. "Als Erstes würde es auch eine Notlösung tun."

(RP)
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