Erkrath Tafel freut sich auf neues Zuhause

Erkrath · Wenn alles nach Plan läuft, kann die Erkrather Tafel als einer der Nutzer des neuen Forums Sandheide Mitte/Ende 2018 an die Hildener Straße ziehen. Die Nutzergemeinschaft hat Vorteile.

 Um ein "Forum Sandheide", das für die Grünen ein Leuchtturmprojekt der Stadt ist, wurde lange gerungen. Jetzt soll es in einem verlassenen Bürogebäude an der Hildener Straße Wirklichkeit werden.

Um ein "Forum Sandheide", das für die Grünen ein Leuchtturmprojekt der Stadt ist, wurde lange gerungen. Jetzt soll es in einem verlassenen Bürogebäude an der Hildener Straße Wirklichkeit werden.

Foto: a. blazy

Seit es beschlossene Sache ist, dass die Stadt das verwaiste Bürogebäude an der Hildener Straße mit wohl 90-prozentiger Förderung vom Land kauft und es dem Sozialdienst SKFM zur mietfreien Nutzung überlässt, laufen die Planungen bei den künftigen Bewohnern auf Hochtouren: Der SKFM selbst, die Werkstatt, der Sportverein TSV Hochdahl und die Tafel sollen dort einziehen, allesamt gemeinnützige Einrichtungen.

Als einzige Ratspartei hatte sich die CDU gegen den Standort Hildener Straße ausgesprochen. Sie hält ihn für "nicht optimal", fände eine Streuung besser als die Konzentration der Angebote an einer Adresse. Die Ratsmehrheit stimmte aber für die Bündelung der derzeit noch im Stadtgebiet verteilten Angebote. Jürgen Mann von der Tafel freut sich über diese Entscheidung: "Die Synergie-Effekte liegen für alle Beteiligten auf der Hand, zumal die Klientel der Organisationen ja in großen Teilen dieselbe ist." Mehrheitlich komme sie aus dem Einzugsbereich Sandheide.

So spart sich nicht nur die Tafel durch die Nutzergemeinschaft künftig eine eigene Rezeption, kann auf gemeinsame Schulungsräume zurückgreifen, ein Kühlhaus mit den Mitbewohnern teilen und hat mehr Parkfläche zur Verfügung. Für die Umzugskosten hat sie auch schon etwas Geld beiseite legen können, weil sie laut Schatzmeister Helmut Heesen 2016 "dank teils sehr großzügiger Zuwendungen ein Rekordergebnis bei den Einnahmen" erzielte. Da schlug zum Beispiel ein größerer Betrag aus dem Pfandspendenprogramm eines Discounters zu Buche, mit dem ein Projekt zur Verbesserung der Hygiene bei der Ausgabe von Backwaren durch die Tafel gefördert wurde.

Und weil gleichzeitig "keine signifikanten Kostensteigerungen gegenüber dem Vorjahr zu verkraften waren, konnten Rücklagen für die Wieder- und die Erstbeschaffung von Ausrüstungsgegenständen gebildet werden", berichtet Heesen. Tafel-Vorsitzender Jürgen Mann hat für den Jahresbericht 2016 errechnet, dass die Einrichtung insgesamt 174 Tonnen Lebensmittel von Einzelhändlern aus Erkrath, Hochdahl, Unterfeldhaus und Düsseldorf zur Weitergabe an Bedürftige bekommen hat. Eingedeckt wurden damit 1294 Personen, davon 847 Erwachsene und 447 Kinder.

Von den 546 von der Tafel versorgten Familien kamen 156 aus Erkrath, 386 aus Hochdahl und vier aus Unterfeldhaus. Pro Ausgabetag holten durchschnittlich 101 Menschen Obst und Gemüse, Backwaren, Fleisch, Fisch, Aufschnitt und Fertiggerichte ab. Den größten Anteil an der Tafel-Klientel haben Menschen mit Grundsicherung, gefolgt von Asylsuchenden und Rentnern mit geringer Altersversorgung.

www.erkrather-tafel.de

(RP)
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