Erkrath Stadt hat 200.000 Euro Abwassergebühren zu viel bezahlt

Erkrath · Die Stadt Erkrath hat in den vergangenen Jahren zu viel für die Oberflächenentwässerung an den städtischen Abwasserbetrieb gezahlt, und zwar 215.000 Euro pro Jahr. Die sollen erstattet werden, die Frage ist nur, ob nur für das vergangene Jahr oder sogar rückwirkend bis 2010.

 Heinz-Peter Heffungs übernimmt die Verantwortung.

Heinz-Peter Heffungs übernimmt die Verantwortung.

Foto: dj

Die falschen Berechnungen waren am Mittwoch Thema des Betriebsausschusses. Dem zuständigen Amtsleiter Heinz-Peter Heffungs war die Darstellung der Hintergründe nicht angenehm. Das Ganze beruht nämlich schlicht darauf, dass man sich bei der zugrundeliegenden Verkehrsfläche, nach der die Kanalnutzungsgebühr erhoben wird - getrennt nach Schmutz- und Regenwasser - verrechnet hatte. Alldings nicht die Stadt Erkrath selbst, wie Heffungs erklärte, sondern ein externes Unternehmen. Das war beauftragt worden, die gesamten Erkrather Flächen zu berechnen, als die Kanalnutzungsgebühr gesplittet wurde. Irrtümlich wurden anscheinend dabei 220.000 Quadratmeter der Stadt zugeschlagen, die ihr gar nicht gehören.

Wie das passieren konnte, lässt sich nachträglich nicht mehr so einfach klären. Ein Grund: Zu diesem Zeitpunkt mussten Kreis und Land dort keine Gebühren bezahlen, weil sie der Stadt quasi den Kanal gratis gebaut hatten. Heffungs vermutet nun, dass diese Flächen dann irrtümlich der Stadt zugeschlagen wurden.

Inzwischen jedoch werden auch Kreis- und Landesflächen veranschlagt. Als dann die L 403, die Hildener Straße nördlich der Schimmelbuschstraße, zur Gemeindestraße abgestuft wurde, rechnete die Stadt noch mal nach und entdeckte den Fehler. Derzeit ist das Rechnungsprüfungsamt mit der Sache befasst, um den Vorgang komplett aufzuklären.

Sicher ist aber, die Gebühren müssen künftig anders verteilt werden. Das bedeutet für die Bürger laut Heffungs aber nur eine minimale Abgabensteigerung. Bei einem durchschnittlich großen Eigenheim-Grundstück sei damit zu rechnen, dass die Eigentümer künftig vier Euro mehr im Jahr bezahlen müssten, nämlich für jeden Quadratmeter fünf Cent mehr.

(RP)
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