Erkrath Schüler machen Zirkus

Erkrath · An der Grundschule Willbeck wurde in den vergangenen vier Tagen für das Projekt geprobt.

 In der Turnhalle haben die Jungen und Mädchen in den vergangenen Tagen viel geprobt. Heute ist die Aufführung im Zirkuszelt.

In der Turnhalle haben die Jungen und Mädchen in den vergangenen Tagen viel geprobt. Heute ist die Aufführung im Zirkuszelt.

Foto: Nicole Marschall

Vier Tage wurde im "Zirkus Willibelli" der Grundschule Willbeck eifrig geprobt. Am Freitag standen die Grundschüler als Akrobaten, Jongleure, Seiltänzer, Zauberer, Clowns und Fakire in zwei ausverkauften Aufführungen in der Manege. Heute treten sie noch zweimal im ausverkauftem Zelt auf.

"Zirkus besteht nicht nur aus Spaß und Aufführungen", seufzt Barbara Arts, Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Willbeck: Es gibt viel zu planen und zu organisieren - und auch überraschenden Probleme müssen gelöst werden: "Zwei Tage lief alles nach Plan, heute haben wir einen Stromausfall." "Schuld" war wahrscheinlich die großen Scheinwerfer und die Musikanlage im Zirkuszelt, das für eine Woche auf dem oberen Schulhof der Grundschule aufgebaut ist. Doch davon ließen sich weder Lehrer, Eltern und Betreuer noch die Kinder abschrecken; im "Zirkus Willibelli" wurde weiter geprobt und nur kurze Zeit später floss auch der Strom wieder.

Alle vier Jahre - nun zum fünften Mal - führt die Grundschule Willbeck mit allen Kindern der Schule (aktuell 195) in Kooperation mit dem Zirkus Alexander Kolpin eine Zirkus-Projektwoche durch. So kommen alle Kinder im Laufe ihrer Grundschulzeit einmal in den Genuss, Zirkusluft zu schnuppern. Finanziert wird das Projekt vom Förderverein der Schule. Der Ticketverkauf für die Vorführungen, aber auch Einnahmen vom Sommerfest, Adventsbasar oder dem Sponsorenlauf fließen hier mit ein. Mal etwas ganz anderes zu machen, neue Talente an sich zu entdecken und klassenübergreifend zusammenzuarbeiten findet Barbara Arts für die Entwicklung der Grundschüler sehr wichtig: In der Zirkusmanege stehen die Kinder als Akrobaten, Jongleure, Clowns, Fakire oder Zauberer im Rampenlicht und ernten reichlich Beifall - auch wenn die letzten Noten in Mathe oder Sachunterricht vielleicht nicht so toll waren.

In allen Zirkusgruppen sind Schüler aus allen vier Jahrgangsstufen gemischt. "Wenn die Akrobaten Pyramiden bilden, helfen die Großen den Kleinen nach oben zu steigen", freut sich die Rektorin über das funktionierende Voneinanderlernen und gegenseitige Helfen. "Das sah toll aus!", ruft sie den Nachwuchsakrobaten nach einer gelungen geprobten Nummer zu und erhält darauf von Mia eine Antwort, die bestätigt, dass das pädagogische Konzept des Zirkusprojekts aufgeht: "Das fühlt sich auch toll an!", freut sich die Viertklässlerin. Damit alle Spaß haben und alles - inklusive der vier Vorführungen - klappt, sind neben den Trainern vom Zirkus Kolpin auch alle Lehrerinnen, die Betreuer aus dem Offenen Ganztag und Eltern im Einsatz. In einer Fortbildung haben sie selbst alle Zirkusnummern erlernt, um sie den Kindern vermitteln zu können.

"Abgesehen vom Seiltanz haben wir alles geprobt", sagt Arts. Bis Donnerstag wurden die Klassenräume zu Proberäumen umfunktioniert und auch im großen, 330 Zuschauer fassenden Zirkuszelt der genaue Ablauf der Nummern geprobt. Gestern traten die Kinder dann erstmals vor Eltern, Großeltern und Freunden auftreten. Auch ehemalige Schülerinnen und Schüler besuchen die Aufführungen immer wieder gerne, weiß Rektorin Barbara Arts. Entsprechend waren beide Vorstellungen gestern komplett ausverkauft. Und auch für die zwei Shows heute hätte sie weit mehr Karten verkaufen können.

(nm)
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