Erkrath Robin möchte wieder zu den Delfinen

Erkrath · Nach drei Delfintherapien hat der Hochdahler Junge Robin Wüsthoff große Fortschritte gemacht, dann machte ein Unfall die Erfolge zunichte. Nun sammeln die Eltern Spenden für die nächste Reise nach Curacao.

 Manuela Wüsthoff gibt die Hoffnung nicht auf, dass Sohn Robin irgendwann wieder am Rollator laufen kann.

Manuela Wüsthoff gibt die Hoffnung nicht auf, dass Sohn Robin irgendwann wieder am Rollator laufen kann.

Foto: Dietrich Janicki

Er steht aufrecht, setzt einen Fuß vor den anderen. Er hält sich an seinem Rollator fest, lacht und gibt sich am Ende seines kleinen Spaziergangs glücklich ein "High Five" mit der Therapeutin. Geschafft. Robin Wüsthoff hat seine ersten Schritte gemacht. Seine Familie hat diesen besonderen Moment auf Video festgehalten. Denn für den Jungen aus Hochdahl waren diese Schritte nicht selbstverständlich.

Durch Komplikationen bei der Schwangerschaft bekam Robin Sauerstoffmangel. Betroffen war vor allem der Teil des Gehirns, der für die Motorik zuständig ist. Doch die Eltern taten alles dafür, den Jungen zu fördern. Bei einer Messe erfuhren sie von der Möglichkeit einer Delfintherapie, informierten sich bei anderen betroffenen Eltern darüber - und planten schließlich die erste Reise in die Karibik. Zwei weitere folgten, denn die Erfolge waren groß: "Nach der ersten Therapie konnte Robin alleine sitzen, nach der zweiten stehen und nach der dritten einige Schritte laufen. Für uns waren das unglaubliche Fortschritte", sagt Mutter Manuela Wüsthoff.

Robin habe die Zeit mit den Tieren sehr genossen. "Er war von Tag zu Tag motivierter und bereit mehr zu geben. Robin gibt richtig Gas, wenn er merkt, dass er weiterkommt." Das habe sich auch bei den anschließenden Therapien in Deutschland fortgesetzt. "Die Therapeuten hier waren nach der Rückkehr immer ganz begeistert", erzählt Wüsthoff.

Alles sah danach aus, dass Robin weitere Fortschritte machen würde, doch dann kam es zu einem herben Rückschlag: Robin musste an der Hüfte operiert werden. Bei der anschließenden Reha kam es zu einem Unfall, bei dem er sich den Oberschenkel brach. Was folgte, waren nicht nur Schmerzen, Operation und Muskelabbau.

Er bekam Angst, neue Hilfsmittel und Übungen auszuprobieren, ließ Ärzte und Therapeuten kaum noch an sich heran. Außerdem konnte er das rechte Bein nach dem Bruch nicht mehr richtig strecken, so dass er seine Hilfsmittel nicht mehr nutzen konnte. "Dieser Unfall hat uns mindestens zwei Jahre zurückgeworfen", sagt Wüsthoff.

Am Rollator zu laufen wie auf dem Video - daran ist derzeit nicht zu denken. Doch die Familie des Achtjährigen gibt nicht auf: "Wir wollen ihn wieder an den Rollator bringen und sind überzeugt, dass das mit Hilfe der Delfintherapie funktionieren wird." Das Problem: Der zwei- bis dreiwöchige Aufenthalt auf Curacao kostet fast 15 000 Euro. Geld, das die Wüsthoffs nur durch Spenden aufbringen können. "Wir sammeln bereits Pfandflaschen ein, die Leute für Robin spenden, nun gab es einen Trödelmarkt zu seinen Gunsten. Ich hoffe sehr, dass sich noch Vereine oder Unternehmen finden, die für Robin Spenden sammeln", sagt die Mutter und betont: "Niemand soll denken, dass wir mit den Spendengeldern einen schönen Urlaub finanzieren. Die Therapie ist harte Arbeit für alle Beteiligten."

Nächstes Jahr im August soll es losgehen, bis März müssen sie Summe beisammen haben, um buchen zu können. Manuela Wüsthoff weiß, dass Robin vielen Menschen am Herzen liegt. "Wenn ich mit ihm unterwegs bin, fragen mich immer wieder Leute, wie es ihm geht, dabei kennen sie ihn oft nur aus der Zeitung oder von unseren Aktionen. Ich freue mich sehr darüber, dass die Erkrather Anteil nehmen."

Spenden gehen an den Verein" "Dolphin Aid"/ Konto 300 501 10, Kontonummer 20002424, Verwendungszweck: Robin Wüsthoff

(arm)
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