Erkrath Oratorium Hope: Ein Stück voller Hoffnung füllt den Gemeindesaal

Erkrath · Die Gruppe Gospelfire stellte in der Erkrather Gemeinde Treffpunkt Leben am Wochenende ihr aktuelles Konzeptkonzert vor.

 Helmut Hope und Gospelfire hatten zur musikalischen Lesung in den Treffpunkt Leben eingeladen.

Helmut Hope und Gospelfire hatten zur musikalischen Lesung in den Treffpunkt Leben eingeladen.

Foto: Dietrich Janicki

Mancherlei Neues gab es bei der Gemeinde Treffpunkt Leben zu erfahren, als, angeführt von Helmut Jost, die elfköpfige Gruppe Gospelfire ihr aktuelles Konzeptkonzert vorstellte. Der Musiker gilt einer der emsigsten Förderer der deutschsprachigen christlichen Popmusik. Zudem versuchte er als Botschafter von Compassion - international bewegt dieses Kinderhilfswerk einen jährlichen Umsatz von 600 Millionen US-Dollar - dessen gemeintätige Leistungen der Öffentlichkeit bekannt zu machen: "Das hat mich einfach gepackt."

Mit dem Oratorium "Hope - eine afrikanische Geschichte" wagte er den Versuch, Tonkunst und Wohltätigkeit zu verbinden. Die Benefiz-Tournee durch acht deutsche Städte fand nun in Unterfeldhaus ein grandioses Finale. Schon die Vorfreude war hochgekocht, schilderte die Jugendreferentin der freikirchlichen Gemeinde Ann-Christin Mainz: "Wir wurden gefragt, ob 'Hope' hier Station machen könne und wir haben gleich und gerne zugesagt." Den rund vierhundert Gästen stellte die Band alle 16 Lieder vor, von denen jedes eine Lebensstation eines Heranwachsenden in Afrika bebildert. Das Libretto stammt von Jost' Ehefrau Ruthild Wilson, die auch im vierstimmigen Chor mitsang. Die aufgegriffenen gesellschaftlichen Einflüsse changierte sie von fatal-fanatisch ("Treib den weißen Mann ins Meer") bis zurück zu tiefempfundener Demütigkeit ("Ihr gabt mir Leben"). Und obgleich dieses Opus aus Rhythmusmustern von Blues, Ska und Reggae durch die African Gospel-Standards aus "Der König der Löwen" inspiriert scheint, so bildet die Gesamtheit der Melodien weniger ein Musical als mehr den Soundtrack einer Biografie. Durch diese exemplarische Lebensgeschichte führte Moderator Andreas Melessa. Anschaulich erklärte er, woher der Begriff Compassion (z. Dt.: Barmherzigkeit) stammt. Der frühe Bibelübersetzer Wulfila schöpften den Ausdruck im 4. Jahrhundert zunächst als "nacktherzig", um den unverstellten Blick der Christen auf ihre Mitmenschen zu beschreiben. Besonders beeindruckend und authentisch gelang dem Ruander Vital Nsengiyuma, der durch das Patenprogramm gefördert worden war, seinen Weg vom Kind im Bürgerkrieg zum Ingenieurstudenten in Stuttgart nachzuzeichnen: "Meine Mutter und mein Compassion-Pate haben in meine Bildung investiert. Außerdem kann ich sagen, dass ich von Gott meine Identität bekommen habe. Dann habe ich ein schönes, deutsches Mädchen getroffen, die ihr FSJ in Ruanda absolviert hat. Und sie hat alles in meinem Kopf geändert."

(chb)
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