Erkrath/Düsseldorf Mülldeponie wächst weiter

Erkrath/Düsseldorf · Der Streit zwischen dem Betreiber der Hubbelrather Deponie, der Awista, und dem BmU-Chef Bernhard Osterwind geht weiter.

Die Erweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath (ZDH) nach Süden, wo sie Erkrather Gebiet berühren wird, wird kommen. Daran ändert auch der Streit zwischen der Betreiberfirma Awista und BmU-Fraktionschef Bernhard Osterwind nichts. Peter Ehler von Awista und der Geschäftsführer der ZDH, Jörg Piepers, stellten die Pläne für die Süderweiterung nun im Planungsausschuss vor und standen für Fragen zur Verfügung.

Der Bedarf für eine ortsnahe und umweltverträgliche Deponierung von mineralischen, nicht brennbaren Abfällen bestehe weiterhin, so Peter Ehler. Deponien außerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorf kämen dafür nicht in Frage. Bis in die 1960er Jahre seien Abfälle aller Art wild verkippt worden, an allen erdenklichen Orten. Seitdem hätten Umweltschutz und Technik rasende Fortschritte gemacht. Die ZDH werde nach allen Vorschriften des geltenden Abfall- und Deponierechts betrieben, alle Gutachten bescheinigten ihr eine gute Umweltverträglichkeit.

Die ZDH wurde 1972 angelegt, seitdem sind mehrere Erweiterungen dazugekommen. Eine Ballendeponie als Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums, eine Ost- und zwei Nord-Erweiterungen wurden notwendig. Die derzeit in Betrieb befindliche zweite Norderweiterung wird bis 2018 verfüllt worden sein, so dass die Awista frühzeitig, im Dezember 2015, den Antrag auf die Süderweiterung bei der Bezirksregierung eingereicht hat.

Dieser Antrag befindet sich derzeit in der Vollständigkeitsprüfung. Es wird mit einem Genehmigungszeitraum von zwei bis drei Jahren gerechnet. Laut Jörg Piepers seien alle Planungen vollständig und genehmigungsfähig durchgeführt worden.

Bernhard Osterwind sprach sich erneut gegen die Süderweiterung aus. "Das erinnert mich an die Diskussionen 1982 und 1994" sagte er. Regelmäßig hieße es, man bräuchte eine neue Erweiterung, dann sei aber Schluss.

"Aber 2032 werden sie wieder die gleichen Argumente bringen", so Osterwind in Richtung Ehler und Piepers. Peter Ehler entgegnete, dass dies eine Spekulation sei. "Was 2032 sein wird, kann heute noch niemand wissen". Auf dieser Ebene könne man sich nicht auseinandersetzen. Bedenken gab es gegen die Umweltverträglichkeit. Thomas Spiritus (BmU) sagte, man könne nicht wissen, wie sich der Druck der kommenden Abfälle auf die Oberflächenabdichtung des Altteils auswirke. Wilfried Schmidt (CDU) war skeptisch, ob der gebräuchlichen Foliendicke der Abdichtung von 2,5 Millimetern. Bernhard Osterwind kritisierte, dass die vorgeschriebene Oberflächenabdichtung mit Fortschritt der Verfüllung der Norderweiterung nicht erfolgt sei. Mit der Süderweiterung werde außerdem der Brunnen P19f zugeschüttet, wo bisher erhöhte Schadstoffwerte im Grundwasser gemessen worden seien.

"Das einzige Auge, das Sie haben, machen Sie blind", sagte Osterwind. Die Verantwortlichen wiesen alle Anschuldigungen von sich.

(tpp)
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