Erkrath Erzählkünstler im "KunsTHaus"

Erkrath · Feine Kleinkunst bot wieder einmal das Millrather KunsTHaus. Im ehemaligen Schulgebäude an der Dorfstraße, das seit Jahren von Hochdahler Künstlern mit Leben gefüllt wird, rezitierte und sang Klaus Grabenhorst Gedichte, Erzählungen und Chansons und spielte dazu auf der Gitarre.

 Klaus Grabenhorst begleitete sich auf der Gitarre.

Klaus Grabenhorst begleitete sich auf der Gitarre.

Foto: d. Janicki

"Auf zu neuen Ufern" war das Thema des Abends. Vielfältig, bunt, ironisch und auch mal zart war die Textauswahl, die Grabenhorst zu diesem Anlass zusammengetragen hat. Er selbst nennt sich Erzählkünstler, Schauspieler, Sänger oder auch mal "Literarischer Transportarbeiter". Wolfgang Sendermann, der Vorsitzende des Millrather Künstlervereins, hatte Grabenhorst jetzt schon zum zweiten Mal ins KunsTHaus eingeladen. Die im großen ehemaligen Schulraum versammelten Zuhörer, konnten einen Abend genießen, der gleichzeitig zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregte. Klaus Grabenhorst gab zu jedem Vortrag detailreiche historische Hintergrund-Informationen, womit sein Publikum viele Autoren-Aussagen besser verstehen konnten. So sprach er vom "Hort der Anarchie'" und meinte damit das Düsseldorf vor 167 Jahren, als die Kö noch Kastanienallee hieß und aufgebrachte Bürger mit Pferdeäpfeln um sich warfen. Köstlich die von Grabenhorst vorgetragenen Texte zu diesen "Ungeheuerlichkeiten" aus der Sicht eines Staatsdieners (Regierungsrates) sowohl als auch der "aufmüpfigen Düsseldorfer Presse".

Schnell schwenkte der Künstler zu neuen Ufern und sang das berühmte Chanson "Göttingen" der französischen Sängerin Barbara. Oder er sang ein Lied von Bob Dylan, Titel "Ich habe kein Zuhaus in dieser Welt", das in den USA ein Volkslied geworden ist. 300 Lieder habe er übersetzen lassen, sagt Grabenhorst, weil er sie lieber in deutscher Sprache vortragen möchte. So sang er von den Beatles "Du musst deine Liebe verstecken" und verriet seinem Publikum, dass damit die damals in England noch verpönte Schwulen-Liebe gemeint war.

Klaus Grabenhorst hat seinen Zuhörern einen vergnüglichen Abend geboten.

(gund)
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