Erkrath Erkrath: Wer repariert endlich die Poller?

Erkrath · Nach zwei Unfällen ist die Anlage, die den Verkehr aus der Fußgängerzone an der Bahnstraße heraushalten soll, außer Betrieb. Die geplante Modernisierung wird es wegen Personalmangels erst im nächsten Jahr geben.

 Trotz Verbots fahren immer wieder Fahrzeuge in die Fußgängerzone hinein. Da die Polleranlage derzeit defekt ist, werden die Verkehrssünder auch nicht aufgehalten.

Trotz Verbots fahren immer wieder Fahrzeuge in die Fußgängerzone hinein. Da die Polleranlage derzeit defekt ist, werden die Verkehrssünder auch nicht aufgehalten.

Foto: Achim Blazy

Die Polleranlagen an der Bahnstraße in Alt-Erkrath sollen die Autofahrer eigentlich daran hindern, durch die für Fußgänger und Radfahrer reservierte Zone zu fahren. Doch nach zwei Unfällen innerhalb weniger Tage ist die elektronische Anlage seit Ende August komplett außer Betrieb. Ein Auto war dabei gegen den Pfosten gefahren, in dem die Steuerungselektronik untergebracht ist. Wann und ob die Polleranlagen repariert werden, steht noch in den Sternen. "Wir haben die Firma zwecks Reparatur angefragt", sagte gestern Ralf Kentgens vom Tiefbauamt der Stadt. Doch bisher gab es noch kein Angebot.

Ob sich die Reparatur aber überhaupt noch lohnt, ist nicht entschieden. Denn die in die Jahre gekommene Anlage soll erneuert werden. Das sollte schon diesem Jahr geschehen, doch weil die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben nicht genug Mitarbeiter hat, wurde die Erneuerung auf das nächste Jahr verschoben. Dies hatte Amtsleiter Heinz-Peter Heffungs Ende August im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr der Stadt erklärt.

Ohne Poller jedenfalls scheinen sich längst nicht alle Autofahrer an das Durchfahrtverbot zu halten. Innerhalb einer guten halben Stunde fuhren allein gestern Vormittag eine gute Handvoll Fahrzeuge durch oder in die Fußgängerzone hinein, sei es, um schräg gegenüber des Hauses Bavier zu parken, einen Handyladen aufzusuchen oder einfach, um durch die Straße hindurch zu fahren.

Dabei gilt für die Bahnstraße ein striktes Fahrverbot. Lediglich morgens von 8 bis 10 Uhr und abends bis 20 Uhr darf der Lieferverkehr in die Bahnstraße rollen, um Waren bei den ansässigen Geschäften abzuliefern. In diesen Zeiten sind im Normalfall auch die Poller im Boden versenkt. Anwohner, der Bürgerbus und selbstverständlich die Feuerwehr können jederzeit passieren.

"Die Anlage verfügt über ein Kartensystem", sagt Kentgens. Damit können Berechtigte die Polleranlage steuern. Das soll auch in Zukunft mit einer neuen Anlage so geregelt werden. Mit der Entscheidung für ein neues System war in diesem Jahr in den politischen Gremien noch einmal das Bekenntnis für die Fußgängerzone mit großer Mehrheit bekräftigt worden.

Nachdem Geschäftsleute sich dafür ausgesprochen hatten, die Anlieferzeiten auszudehnen und die Zufahrt zu Apotheke und Arztpraxen zu lockern, hatte die FDP gleich die ganze Fußgängerzone in Frage gestellt. Mit ihrem Vorstoß, die Bahnstraße wieder ganz für den Autoverkehr frei zu geben, konnte sie sich jedoch nicht durchsetzen.

(RP)
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