Erkrath Eltern und Verwaltung streiten um höhere Kita-Beiträge

Erkrath · Auf Einladung der CDU Alt Erkrath wurde im Rathaussaal noch einmal diskutiert. Am 7. Juni geht es im Jugendhilfe-Ausschuss weiter.

 Auf Einladung der CDU Alt-Erkrath diskutierten Eltern unter anderem mit Bürgermeister Christoph Schultz (2. von rechts).

Auf Einladung der CDU Alt-Erkrath diskutierten Eltern unter anderem mit Bürgermeister Christoph Schultz (2. von rechts).

Foto: dietrich janicki

Nachdem es in Internet-Foren heftige Kritik an der besonders für Besserverdiener teils drastisch ausfallenden Erhöhung der Elternbeiträge für Kindertageseinrichtungen gegeben hatte, ging es bei der Diskussionsrunde im mäßig gefüllten Rathaussaal sachlich und friedlich zu. Mit rund 40 Eltern diskutierten Bürgermeister Christoph Schultz (CDU), Annette Kirchhoff (Vorsitzende Jugendhilfeausschuss), Alexandra Koelmann (Elternsprecherin der Kita Falkenzwerge), Marc Hildebrand (CDU-Chef Alt Erkrath) und Hildegard Thüss (Fachbereichsleitung Jugendamt). Hier die Eltern, die eine Erhöhung zwar nicht grundsätzlich, aber in der geplanten Dimension und Kurzfristigkeit sehr wohl ablehnen und ganz allgemein Familienfreundlichkeit in Erkrath vermissen, dort die Verwaltung, die von ihren Plänen nicht abrücken will - ganz so ereignislos verlief die gut zweistündige Sitzung gottlob nicht. Bürgermeister Schultz jedenfalls erklärte, die eine oder Anregung mitnehmen zu wollen für neuerliches Nachdenken über die Vorlage, die der Jugendhilfeausschuss in einer Sondersitzung am 7. Juni noch einmal diskutieren soll. Der Ausschuss wollte die Angelegenheit um ein Jahr verschieben und bis dahin eine Überarbeitung der als wenig familienfreundlich empfundenen Vorlage einfordern, doch der Bürgermeister hat den Entschluss erfolgreich angefochten und damit den Weg für eine Sondersitzung frei gemacht.

"Nur nein sagen geht nicht", hatte Moderator Marc Hildebrand zu Beginn der Diskussion gesagt, was dann wohl auch für den Bürgermeister gilt. Schultz bleibt zwar dabei, dass eine Erhöhung der Elternbeiträge unumgänglich ist, auch angesichts der angespannten Haushaltslage, schließt aber nicht aus, die für den Beginn des nächsten Kindergartenjahres geplante neue Staffelung womöglich erst im kommenden Jahr anzuwenden. Er sprach auch von "Verwerfungen im U3-Bereich" und von Härten, die noch aufgefangen werden müssten, und ist auf jeden Fall für einen Kinderfreibetrag schon ab dem zweiten und nicht wie bisher erst ab dem dritten Kind. Auch machte er noch einmal deutlich, dass der Geschwisterbonus auch mit der neuen Gebührenordnung erhalten bleibt. Demnächst will er Eltern außerdem zu einem Kita-Gipfel einladen und weiter ein neues Online-Anmeldesystem (Kita VM) bekannt machen, mit dem Probleme bei der Vergabe von Betreuungsplätzen in den Kitas beseitigt werden sollen.

(hup)
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