Erkrath Drei Frauen stellen ihre drei besonderen Bücher vor

Erkrath · Die etwas andere Buchpräsentation: In der Hochdahler Bücherei lasen und diskutierten sie mit dem Publikum.

In der Hochdahler Stadtbücherei im Bürgerhaus stellten drei Frauen drei besondere Bücher vor. Elke Nußbaum, engagierte Germanistin im Hochdahler Kulturcafé, Dr. Ulrike Moldon, Leiterin der Volkshochschule Erkrath und Gabriele Gincel-Reinhard, Leiterin der Stadtbücherei Erkrath, hatten drei Bücher ausgesucht. Sie stellten ihre Lieblingswerke einem kleinen, hochinteressierten Publikum vor, lasen Passagen aus den Büchern und beschrieben die Lebensläufe ihrer ausgesuchten Autoren.

Abgesprochen hatten die drei Vortragenden ihre Bücher schon, aber das Publikum wusste nicht, was besprochen wird. Umso spannender wurde der Abend. Zunächst stellte Gabriele Gincel-Reinhard den Bestseller "Sozusagen Paris" von Navid Kermani vor. Interesse an dem deutsch-iranischen Autor habe sie gewonnen, als er die Rede im Deutschen Bundestag anlässlich der Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum des Grundgesetzes hielt. In "Sozusagen Paris" beschreibt Karmani in dem Roman ein Wiedersehen mit der Jugendliebe Jutta. Ihre große Zahnlücke war ihm ein Leben lang im Gedächtnis geblieben. "Ein hervorragender Erzähler", resümiert Gincel-Reinhard.

Das zweite Buch wurde von Elke Nußbaum vorgestellt. "Sitt Marie-Rose" von Edel Adnan beschreibt eine libanesische Frauen-Geschichte mit autobiografischen Zügen. Die Protagonistin ist klug, mutig und stolz. Im Krieg nützt das wenig. Sie wird brutal gefoltert und dann ermordet. Edel Adnan ist inzwischen 95 Jahre alt, wurde in Beirut geboren, schreibt seit Jahrzehnten und malt vielbeachtete Bilder. Vor zwei Jahren hatte Elke Nußbaum sie bei einer Lesung in Düsseldorf kennengelernt. Sie war beeindruckt von der Persönlichkeit und dem wachen Verstand dieser Grande Dame, die seit langem in Paris lebt. Ihre Bücher schreibt Adnan in Englisch und Französisch.

Das dritte Buch wurde von Dr. Ursula Moldon vorgestellt. Die in England überaus beliebte Autorin Hilary Mantel hat in diesem Jahr erneut "Jeder Tag ist Muttertag" herausgebracht. Fast ein Krimi, sagt Dr. Moldon zu dem Buch. Nicht nur eigene Lebenserfahrungen habe die Autorin einfließen lassen, der zum Teil bissige englische Humor könne den Leser amüsieren. Mutter Evelyn (ein Fall für den Psychiater) sorgt für Tochter Muriel (angeblich behindert). Außerdem sind die im Haus umherschwirrenden Geister eine echte Belastung. Die Sozialämter kümmern sich oder geben sich Mühe. Die beteiligten Charaktere möchten aber am liebsten ihre Ruhe haben."

Hilary Mantel berichtet, ohne Stellung zu nehmen", sagt Moldon. In Großbritannien sei die Autorin in aller Munde. Die vorgestellten Bücher sind in der Erkrather Bücherei entweder vorhanden oder bestellt. Im kommenden Jahr soll die Buchpräsentation in der Vorweihnachtszeit wiederholt werden

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort