Erkrath Anwohner: Bebauungsplan wird ignoriert

Erkrath · An der Prof.-Sudhoff-Straße werden neue Eigenheime gebaut. Die Baustellenfahrzeuge sollten eigentlich von dort aus die Baustelle anfahren. Doch die schweren Fahrzeuge rollten nun erst einmal über den schmalen Neanderweg.

 Serge Charasse erklärt das Baugebiet: Die erste Doppelhaushälfte steht, daneben soll ein weiteres Haus entstehen. Und auch im linken Bereich des Geländes soll Platz für ein weiteres Eigenheim sein.

Serge Charasse erklärt das Baugebiet: Die erste Doppelhaushälfte steht, daneben soll ein weiteres Haus entstehen. Und auch im linken Bereich des Geländes soll Platz für ein weiteres Eigenheim sein.

Foto: Achim Blazy

Die Siedlung rund um die Neanderkirche wirkt wie eine Enklave. Entlang des Neanderwegs, der die einzige Zufahrt bildet, reihen sich Einfamilienhäuser mit Gärten aneinander. Auf der Straße passen kaum zwei Fahrzeuge aneinander vorbei, denn dafür ist die Anlieger-Straße gar nicht ausgelegt. Doch in der jüngsten Vergangenheit suchten sich hier zahlreiche Lkw ihren Weg, allein elf davon bis 40 Tonnen. Das jedenfalls hat ein Anwohner beobachtet und schriftlich festgehalten.

Grund für den regen Lkw-Verkehr sind die Bauarbeiten an der Prof.-Sudhoff-Straße. Denn dort entstehen derzeit neue Eigenheime. "Die Lkw sollten aber laut Bebauungsplan von dort anfahren und nicht über den Neanderweg", sagt Anwohner Serge Charasse, der für die Nachbarschaft am Neanderweg spricht.

 Das Baugebiet im unteren Teil sollte vom übrigen Gelände abgetrennt werden (gepunktete Linie).

Das Baugebiet im unteren Teil sollte vom übrigen Gelände abgetrennt werden (gepunktete Linie).

Foto: ""

Im Jahr 2005 wurde der jetzt gültige Bebauungsplan verabschiedet. Und der sieht eigentlich vor, dass das Baugebiet über zwei von der Prof.-Sudhoff-Straße anzulegende Rampen erschlossen wird, die auch die Autos der künftigen Bewohner auf die Rückseite der Häuser führen sollte. Jetzt sind dort die Zufahrten zu Carports geplant. Inzwischen hat sich nämlich einiges geändert. Und deshalb beschäftigten sich in der jüngsten Vergangenheit auch städtische Ausschüsse mit dem Thema.

Von Doppelhäusern sei im ursprünglichen Bebauungsplan nie die Rede gewesen, erklären die Anwohner. Dass nun bereits eines dort gebaut wurde, haben sie allerdings inzwischen hingenommen. "Das kann man ja nicht wieder abreißen", sagt Charasse. Schließlich würden sich die neuen Nachbarn ja auch auf ihr neues Zuhause freuen. Doch mit den Baufahrzeugen auf dem Neanderweg wollen sich die Anlieger nicht abfinden. In Marc Göckeritz (Grüne) fanden die Anwohner einen politischen Mitstreiter, der in den Ausschüssen immer wieder detailliert nach den Festsetzungen im Bebauungsplan fragte. Und so musste die Verwaltung einräumen, dass mehrere Änderungen vorgenommen worden seien, die im Detail nicht mehr nachvollziehbar seien. An den Genehmigungen ändere dies jedoch nichts.

Allerdings wurde schließlich noch einmal betont, dass die künftige bauliche Erschließung ausschließlich über die Prof.-Sudhoff-Straße erfolgen soll. "Wir hoffen, dass dies nun auch tatsächlich passiert", sagt Charasse. Und die Anwohner sind gespannt, ob die geplanten Carports, die im ursprünglichen Bebauungsplan nicht vorgesehen waren, genehmigt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort