Erkrath Ab dem 21. Oktober ist er hier der Chef

Erkrath · Am Tag nach der gewonnenen Bürgermeisterwahl schmiedet Christoph Schultz (CDU) bereits Pläne.

Christoph Schultz vor dem Erkrather Rathaus. Dort wird er am 21. Oktober seinen ersten Arbeitstag als Bürgermeister haben.

Christoph Schultz vor dem Erkrather Rathaus. Dort wird er am 21. Oktober seinen ersten Arbeitstag als Bürgermeister haben.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der erste Heimsieg der Fortuna in dieser Saison war für Christoph Schultz wie ein Omen. Den Sieg hatte er im Stadion miterlebt und gefeiert. Am Abend dann der nächste Triumph, diesmal sein eigener. Darauf hatte er in den vergangenen Monaten konsequent hingearbeitet. Und am Ende war er sich ziemlich sicher, dass sein Einsatz am Wahlabend auch belohnt werden würde.

Seit 2004 hatte Schultz in der Düsseldorfer Bezirksvertretung in Eller kommunalpolitische Erfahrungen gesammelt. Der Export aus Düsseldorf zeigte aber schnell, dass sein Herz auch für Erkrath schlägt. Schließlich wohnte er ja gleich nebenan, nämlich in Unterbach. Wie ernst er es mit seiner Bürgermeisterkandidatur meinte, bewies er im Sommer mit seinem Umzug noch Unterfeldhaus, noch nicht wissend, ob es mit dem Umzug auf den Chefsessel im Erkrather Rathaus klappen würde.

Jetzt ist der Stress der letzten Zeit von ihm abgefallen. "Die vergangene Nacht war kurz, wir haben noch gefeiert. Aber heute bin ich ganz gelöst", sagte er gestern. Der Tag nach dem Wahlsieg war reserviert für Glückwünsche, Reaktionen, für die kleine Tochter und die Parteispitze. Und da nun die im Terminkalender bereits eingeplante Stichwahl am 27. September nicht stattfinden muss, gibt's jetzt sogar ein bisschen Luft und Zeit für zwei Wochen Urlaub in den Herbstferien.

Bei seinem alten Arbeitgeber muss der 33-jährige Verwaltungsjurist noch acht Tage arbeiten. Am 21. Oktober wird er dann seinen Vorgänger Arno Werner ablösen, der am 20. Oktober seinen letzten Arbeitstag hat. Allerdings möchte Schultz schon vorher damit beginnen, seinen künftigen Mitarbeiter zu begrüßen. Sein Ziel: "In den ersten 100 Tagen möchte ich alle Mitarbeiter persönlich kennengelernt haben". Dazu gehören auch die bei der Feuerwehr. Deshalb will er einen Tag im Rettungsdienst mitarbeiten und einen Tag bei den Brandbekämpfern verbringen.

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Der 33-Jährige hat sich viel vorgenommen, doch er ist zuversichtlich, dass er das auch schafft. "Die Bürger haben mir viel Rückenwind mitgegeben", sagt er. Und jetzt hofft er auf ein gutes Miteinander im Rat, und zwar mit allen Vertretern. Schließlich gehe es um Erkrath, Bundes- und Landespolitik hätten da wenig zu suchen. Seine korrekte und sachliche Art hat ihm wohl auch im Wahlkampf geholfen, bei den Bürgern zu punkten. Jetzt muss er zeigen, dass er Erkrath tatsächlich bewegen kann. Denn auf den jungen Bürgermeister warten große Herausforderungen. Die klamme Stadtkasse wird auch künftig zum Sparen zwingen. Und die Unterbringung neuer Flüchtlinge muss ebenfalls bewältig werden.

Was ihm dabei helfen könnte, ist die Ratsmehrheit, die ihm den Rücken stärken wird. "Die Partner freuen sich über die Bestätigung durch meine Wahl", sagte Schultz, der sich in den nächsten fünf Jahren beweisen muss.

(RP)
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